Duisburg-Friemersheim. Nicht nur die Krupp-Hütte und Logport drückten Duisburg-Friemersheim ihren Stempel auf. Fast 1000 Jahre gehörten Ländereien dem Kloster Werden.

Einseitig ausgerichtet zu sein, zumindest was die Besitzverhältnisse angeht, war bislang Schicksal . Das war so während der Zugehörigkeit zum Kloster Werden , ebenso in der Krupp-Ära . Und es ist heute so mit der Logistik .

Blick von der Gaterwegbrücke aus auf Güterzug mit schwerer Fracht von Krupp im Herbst 1973.
Blick von der Gaterwegbrücke aus auf Güterzug mit schwerer Fracht von Krupp im Herbst 1973. © Stadtarchiv Duisburg

Die Siedlung entstand auf einer hochwasserfreien Erhebung. Frankenkönig Karl der Große , König bis 814 nach Christus, besaß laut dem früheren Stadtarchivar Hans-Georg Kraume dort einen Königshof als Reisestation . Dazu gehörten 19 Orte. Schon um 900 gab es die Dorfkirche .

Karl der Große schenkte das Areal den Werdenern. Aufgaben wie die höhere Rechtsprechung regelte weiter der Statthalter des Grafen. Die Kirche verhängte keine Todesurteile („Du sollst nicht töten“). Die weltliche Herrschaft lag im 11. Jahrhundert bei den Grafen von Berg , ab 1392 bei denen von Moers.

Zum Schutz ihres Besitzes bedienten sich die Mönche der Ritter von Friemersheim . Zum Dank für frühere Verdienste war ihnen der Hof Friemersheim verpachtet. Um 1200 bauten sie auf dem dortigen Werth, einer Rheininsel, ei­ne Burg.

Seit 1547 gibt es eine evangelische Gemeinde in Friemersheim

Das Kloster hielt seinen Besitz bis 1803. Nur kamen die Gläubigen abhanden. Seit 1547 gab es eine evangelische Gemeinde.

Friemersheim
Friemersheim © funkegrafik nrw | Selina Sielaff

Schon 1487 hatte der Graf eine neue Burg errichtet. Davon ist heute der achteckige Turm des Werthschen Hofs erhalten. 1600 kam die Grafschaft Moers an die Niederlande, 1702 an Preußen. Während der französischen Besatzung ab 1794 bildete Friemersheim mit dem Umland eine Bürgermeisterei . Daraus wurde 1816 die (preußische) Bürgermeisterei Friemersheim.

Das moderne Zeitalter begann 1866 mit der Eisenbahn aus Hochfeld . 1896 wurde ein Güterbahnhof für das Chemiewerk in Uerdingen angelegt. Die zugehörige

Eisenbahnersiedlung entstand ab 1912

Der Produzent des Filmes Johannes Pohlmann
Der Produzent des Filmes Johannes Pohlmann
Der Produzent des Filmes Johannes Pohlmann
Der Produzent des Filmes Johannes Pohlmann
Gesperrte Straße für die Dreharbeiten
Gesperrte Straße für die Dreharbeiten
Die Nachbarn Gabi Spies, Susanne Thönes mit Hund Bella und Regina Geiling beobachten fasziniert das Treiben an ihrer Straße.
Die Nachbarn Gabi Spies, Susanne Thönes mit Hund Bella und Regina Geiling beobachten fasziniert das Treiben an ihrer Straße.
Die Garagen wurden für den Film in ein Kino verwandelt.
Die Garagen wurden für den Film in ein Kino verwandelt.
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Die Garagen wurden für den Film in ein Kino verwandelt und auf dem Dach wird eine authentische Neonreklame aufgebaut.
Die Garagen wurden für den Film in ein Kino verwandelt und auf dem Dach wird eine authentische Neonreklame aufgebaut.
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Die Garagen wurden für den Film in ein Kino verwandelt und auf dem Dach wird eine authentische Neonreklame aufgebaut.
Eine stillgelegte Gaststätte erwacht zu neuem Leben und die Filmausstatter simulieren alte Bleiglasfenster. Starke Scheinwerfer simulieren das Sonnenlicht von aussen.
Eine stillgelegte Gaststätte erwacht zu neuem Leben und die Filmausstatter simulieren alte Bleiglasfenster. Starke Scheinwerfer simulieren das Sonnenlicht von aussen.
Eine stillgelegte Gaststätte erwacht zu neuem Leben und die Filmausstatter simulieren alte Bleiglasfenster. Starke Scheinwerfer simulieren das Sonnenlicht von aussen.
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Eine stillgelegte Gaststätte erwacht zu neuem Leben und die Filmausstatter simulieren alte Bleiglasfenster. Starke Scheinwerfer simulieren das Sonnenlicht von aussen.
Eine stillgelegte Gaststätte erwacht zu neuem Leben und die Filmausstatter simulieren alte Bleiglasfenster. Starke Scheinwerfer simulieren das Sonnenlicht von aussen.
Eine stillgelegte Gaststätte erwacht zu neuem Leben und die Filmausstatter simulieren alte Bleiglasfenster. Starke Scheinwerfer simulieren das Sonnenlicht von aussen.
Eine stillgelegte Gaststätte erwacht zu neuem Leben und die Filmausstatter simulieren alte Bleiglasfenster. Starke Scheinwerfer simulieren das Sonnenlicht von aussen.
Eine stillgelegte Gaststätte erwacht zu neuem Leben und die Filmausstatter simulieren alte Bleiglasfenster. Starke Scheinwerfer simulieren das Sonnenlicht von aussen.
Eine stillgelegte Gaststätte erwacht zu neuem Leben und die Filmausstatter simulieren alte Bleiglasfenster. Starke Scheinwerfer simulieren das Sonnenlicht von aussen.
Eine stillgelegte Gaststätte erwacht zu neuem Leben und die Filmausstatter simulieren alte Bleiglasfenster. Starke Scheinwerfer simulieren das Sonnenlicht von aussen.
Eine stillgelegte Gaststätte erwacht zu neuem Leben und die Filmausstatter simulieren alte Bleiglasfenster. Starke Scheinwerfer simulieren das Sonnenlicht von aussen.
Die Komparsen und Statisten finden sich mit ihrer historischen Kleidung und Frisuren kurz vor Beginn der Dreharbeiten vor der Gaststätte zur Quelle ein.
Die Komparsen und Statisten finden sich mit ihrer historischen Kleidung und Frisuren kurz vor Beginn der Dreharbeiten vor der Gaststätte zur Quelle ein.
Die Komparsen und Statisten finden sich mit ihrer historischen Kleidung und Frisuren kurz vor Beginn der Dreharbeiten vor der Gaststätte zur Quelle ein.
Die Komparsen und Statisten finden sich mit ihrer historischen Kleidung und Frisuren kurz vor Beginn der Dreharbeiten vor der Gaststätte zur Quelle ein.
Die Komparsen und Statisten finden sich mit ihrer historischen Kleidung und Frisuren kurz vor Beginn der Dreharbeiten vor der Gaststätte zur Quelle ein.
Die Komparsen und Statisten finden sich mit ihrer historischen Kleidung und Frisuren kurz vor Beginn der Dreharbeiten vor der Gaststätte zur Quelle ein.
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Gerätewagen am Set
Gerätewagen am Set
Fahrzeuge der Filmproduktion
Fahrzeuge der Filmproduktion
Fahrzeuge der Filmproduktion
Fahrzeuge der Filmproduktion
Fahrzeuge der Filmproduktion, hier die Maske.
Fahrzeuge der Filmproduktion, hier die Maske.
Historisches Plakat zur Unfallverhütung am Kino
Historisches Plakat zur Unfallverhütung am Kino
Im inneren der Gaststätte arbeiten Produktionsassistenten an Details für die anschliessenden Dreharbeiten. Auf dem Tisch werden Reproduktionen der Borkener Zeitung / Westfaelische Nachrichten in einen Zeitungsstock gelegt. 
Im inneren der Gaststätte arbeiten Produktionsassistenten an Details für die anschliessenden Dreharbeiten. Auf dem Tisch werden Reproduktionen der Borkener Zeitung / Westfaelische Nachrichten in einen Zeitungsstock gelegt. 
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In der Nähe nahm der Essener Industrielle Friedrich Al­fred Krupp (1854 bis 1902) auf bis dahin freiem Feld ein Hüttenwerk in Betrieb. Viele Arbeiter wanderten aus Oberschlesien zu. Die Hütte brachte viel Schmutz, aber auch Wohlstand. Für drei Generationen galt, dass ihre Söhne dort Ar­beit fanden und ihre Töchter Partner .

Vom neuen Zentrum verkehrte ab 1909 die Straßenbahn nach Homberg

Nordöstlich des alten Ortskerns entstand ein neues Zentrum. Ab 1909 verkehrte die Straßenbahn nach Homberg . Hochemmerich lehnte einen Zusammenschluss ab.

Von Dezember 1918 an war auch Friemersheim belgisch besetzt , bis 1926, und hermetisch vom anderen Rheinufer abgeriegelt. Ab 1920 war Bliersheim keine Gemeinde mehr. Sie hatte 1910 noch 2135 Einwohner, musste vollständig der Hütte weichen. Krupp errichtete ei­ne Siedlung für seine Angestellten .

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1923 vereinigten sich Friemersheim und Hochemmerich zur Bürgermeisterei Rheinhausen . Der Preisanstieg 1923/24 und die Ar­beitslosigkeit führten zu Unruhen. Gegen die Wohnungsnot entstand 1927 die Siedlung Borgschenhof .

Friemersheim war schon vor der Machtergreifung eine Nazi-Hochburg

Joseph Goebbels unterstützte 1926 die Gründung einer NS-Ortsgruppe . Der Zuspruch war groß. Schon vor 1933 erzielte die Nazis bei Wahlen bis zu 50 Prozent. Im Zweiten Weltkrieg waren die Zerstörungen groß.

Bei Kriegsende 1945 hatte sich die Bevölkerung fast halbiert. Die Not war enorm. Ende 1946 hatten 57 Prozent der Schulkinder kein festes Schuhwerk.

In den 50er Jahren nahm die Bevölkerung stark zu, stagnierte aber ab 1960. Jugendzentren, Altentagesstätten, Kindergärten und der Rheinuferpark entstanden.

Nach Duisburg 1975 eingemeindet während der kommunalen Neugliederung

1975 kam die Eingemeindung nach Duisburg . Das Naherholungsgebiet Rheinaue ist seit 1979 Naturschutzgebiet. 1986 wurde der Rangierbahnhof stillgelegt. Das Areal ist heute Gewerbegebiet. Mit der Hütte gingen ab 1987 rund 10.000 Arbeitsplätze verloren . 2002 entstand dort das Logistikzentrum Logport mit 2300 Ar­­beitsplätzen. Friemersheim hat heute 12.000 Einwohner.

>> VOM ERSTEN HOCHOFEN BIS ZUR STILLLEGUNG DES KRUPP-HÜTTENWERKS RHEINHAUSEN 1993

Die Lage am Rhein mit den benachbarten Kohlezechen in Moers und Homberg gab den Ausschlag für den Standort Rheinhausen . 382 Hektar groß war das Areal 1913.

Die Rheinfront des Krupp-Hüttenwerks in den 1960er Jahren. Im Vordergrund offenbar Schiffe von Mannesmann in Hüttenheim.
Die Rheinfront des Krupp-Hüttenwerks in den 1960er Jahren. Im Vordergrund offenbar Schiffe von Mannesmann in Hüttenheim. © Stadt Archiv Duisburg

Ende 1897 wurde der erste von zehn Hochöfen angeblasen . Die Rohstahlerzeugung betrug bald 1,1 Millionen Tonnen pro Jahr, das Vierfache der anfänglichen Pläne.

Zur Hütte gehörten auch ein Walzwerk für Schienen, eine Benzol- und Brikettfabrik, ein Drahtwalzwerk und eine Kokerei. Eigenständig war der Brückenbau.

Arbeiterführer beschrieb 1909 bittere Arbeitsbedingungen

1909 beschrieb der katholische Arbeiterführer Franz Wieber die Ar­beitsbedingungen: hohe Unfallhäufigkeit in den 24-Stunden-Schichten, hohe Fluktuation, Verhöhnung der Arbeiter, Missachtung ihrer Beschwerden, dadurch eine erbitterte Stimmung in der Arbeiterschaft.

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Die Hütte beschäftigte im Juli 1918 über 10.000 Menschen, darunter rund 2000 Frauen und 2937 Ausländer, viele Kriegsgefangene.

Nach Kriegsende und während der belgischen Besatzung war die Produktion stark eingeschränkt. Es gab Streiks. 1928 verzeichnete das Werk eine Rekordproduktion. Sie brach dann Ende 1930 stark ein. Massenentlassungen folgten .

Heftiger Arbeitskampf verhinderte die Stilllegung der Krupp-Hütte nicht

Historische Fotos aus Duisburg Friemersheim

Der Krupp-Werkshafen im Jahre 1976. Dort wurden schon 1913 zwei Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. In den 50er Jahren wurde er erweitert.
Der Krupp-Werkshafen im Jahre 1976. Dort wurden schon 1913 zwei Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. In den 50er Jahren wurde er erweitert. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Die Rheinfront des Krupp-Hüttenwerks in den 1960ern. Im Vordergrund sind offenbar Schiffe von Mannesmann in Hüttenheim.
Die Rheinfront des Krupp-Hüttenwerks in den 1960ern. Im Vordergrund sind offenbar Schiffe von Mannesmann in Hüttenheim. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Bliersheim in einer Zeichnung von Arnold Mercator von 1571.
Bliersheim in einer Zeichnung von Arnold Mercator von 1571. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Blick um 1960 vom Wasserturm des Bahnbetriebswerks Hohenbudberg über die Dächer der Eisenbahnersiedlung auf den östlichen Teil des Verschiebebahnhofs. Er wurde ab 1896 für das Chemiewerk in Uerdingen angelegt.
Blick um 1960 vom Wasserturm des Bahnbetriebswerks Hohenbudberg über die Dächer der Eisenbahnersiedlung auf den östlichen Teil des Verschiebebahnhofs. Er wurde ab 1896 für das Chemiewerk in Uerdingen angelegt. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Die Kaiserstraße in Friemersheim um 1960.
Die Kaiserstraße in Friemersheim um 1960. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Postkarte von der Kronprinzenstraße in Friemersheim 1924.
Postkarte von der Kronprinzenstraße in Friemersheim 1924. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Die alte Krupp-Hauptverwaltung vor 1945.
Die alte Krupp-Hauptverwaltung vor 1945. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Luftbild von Friemersheim 1957/58 mit dem Freibad Kruppsee unten.
Luftbild von Friemersheim 1957/58 mit dem Freibad Kruppsee unten. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Blick von der Bachstraße über die Kaiserstraße auf den Markt 1973.
Blick von der Bachstraße über die Kaiserstraße auf den Markt 1973. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Später wieder aufgebaut: im Zweiten Weltkrieg zerstörte Windmühle an der Windmühlenstraße.
Später wieder aufgebaut: im Zweiten Weltkrieg zerstörte Windmühle an der Windmühlenstraße. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Luftbild vom Krupp-Hüttenwerk 1957/58.
Luftbild vom Krupp-Hüttenwerk 1957/58. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
Moderner Wohnraum: die Scharnhorststraße im April 1968.
Moderner Wohnraum: die Scharnhorststraße im April 1968. © Stadtarchiv Duisburg | N.N.
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Autobahnbau und Aufrüstung durch das Nazi-Regime führten schon 1936 zum nächsten Produktionsrekord. Viele Zwangsarbeiter wurden im Zweiten Weltkrieg eingesetzt. Erst 1944 legten Luftangriffe die Hütte lahm.

1945 gestattete die britische Militärregierung nur einen Notbetrieb. 1947 wurde das Werk von der Liste der Demontagen gestrichen. Neu war die Mitbestimmung der Arbeitnehmer in Vorstand und Aufsichtsrat . 1950 warf das Werk wieder Gewinne ab, wurde modernisiert. 1960 wurden 2,2 Millionen Tonnen Rohstahl erzeugt. Es gab 16.000 Beschäftigte. Bis Mitte der 70er Jahre wurde noch erweitert. Dabei waren die Erlöse rückläufig. 1980 begann die Stilllegung einzelner Betriebsteile und nach einem heftigen Ar­beitskampf 1987 folgte bis 1993 das Ende für die ganze Hütte. Zuletzt erzeugten 2252 Beschäftigte dort gleich viel Stahl wie 1960.