Duisburg. Das Nein der Stadt Duisburg zum ehrenamtlichen Corona-Einsatz im Gesundheitsamt sorgt für Kritik. Eine weitere Rentnerin zeigt sich enttäuscht.

Das Nein der Stadt Duisburg zu ehrenamtlicher Hilfe im Gesundheitsamt sorgt weiter für Kritik . Christa Will (67), Rentnerin aus Duisburg , hatte zuletzt nach Berichten dieser Redaktion etwa über massive Probleme bei der Kontaktverfolgung ihre Unterstützung angeboten und eine Absage erhalten. Die Gründe: Datenschutzrechtlich sehr sensible Bereiche, eine intensive Einarbeitung – und das Problem nach Angaben des Stadtsprechers Jörn Esser, dass Ehrenamtliche „möglicherweise schon nach kurzer Zeit das Interesse an der Tätigkeit verlieren.“

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Vor allem „von dieser Unterstellung“ ist nicht nur Christa Will, sondern auch Gabriele Offergeld enttäuscht. Sie ist erst seit 1. Juli 2020 pensioniert, habe davor im Finanzministerium NRW als Referentin im Kommunalreferat gearbeitet und dabei zuletzt unter anderem auch an zwei Wochenenden Telefondienst geleistet, „um die Corona-Hotline des Landes zu entlasten“, erzählt die Duisburgerin. „Das ging sogar problemlos von zu Hause aus.“

Keine Hilfe von Ehrenamtlichen: Weitere Duisburger Rentnerin ist vom Gesundheitsamt enttäuscht

Gabriele Offergeld habe sich nun auch als Rentnerin überlegt, wie sie in Corona-Zeiten ihre Hilfe anbieten können. „Ich spreche zudem fließend Englisch.“ Aber das Duisburger Gesundheitsamt brauche sie offenbar gar nicht erst zu fragen.

Unterdessen teilt Christa Will mit, dass die Stadt ihr inzwischen andere Möglichkeiten des Engagements über das Ehrenamtsportal habe schmackhaft machen wollen. „Das kommt für mich nicht infrage. Zum Vorlesen zum Beispiel bin ich nicht geeignet. Ich wollte dem Gesundheitsamt in Corona-Zeiten akut helfen“, so die 67-Jährige.

Stadt Gelsenkirchen baut auf Corona-Einsatz von Ehrenamtlichen

Dass dies etwa in Gelsenkirchen möglich ist, hat sie mittlerweile auch gelesen. Eine entsprechende Liste sei vorbereitet, berichtete unlängst Stadtsprecherin Schulmann. „Wir haben auch eine Ehrenamtsagentur mit einem großen Pool an Helfern, die sich als zuverlässig erwiesen haben.“

Im Duisburger Gesundheitsamt soll dagegen der frühere Beamte der Stadt, der dort aktuell seinen Corona-Einsatz nur aufgrund seiner Vorkenntnisse ehrenamtlich leisten darf, offenbar die Ausnahme bleiben.

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