Duisburg. Das Ordnungsamt in Duisburg ist angesichts rasant steigender Corona-Fälle mehr gefordert denn je. Wo und wie aktuell kontrolliert wird.

Die Mitarbeiter des Bürger- und Ordnungsamts sind seit Beginn der Corona-Pandemie Anfang März im Dauereinsatz, aber aktuell angesichts rasant steigender Infektionszahlen mehr denn je gefordert. Der Städtische Außendienst (SAD) ist täglich mit bis zu 50 Mitarbeitern in ganz Duisburg unterwegs, um mögliche Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung zu ahnden.

Dabei liegt das Hauptaugenmerk der Kontrollen nach Angaben des Stadtsprechers Sebastian Hiedels auf öffentliche Plätzen, Veranstaltungsräumen, Gewerbebetrieben, Grünflächen, Haltestellen, Marktplätzen sowie Wochenmärkte, je nach Beschwerden und Verdachtsfällen aber auch auf andere Bereiche. Pro Woche, so Hiedels, werden rund 900 Örtlichkeiten kontrolliert – in Schichten montags bis freitags von etwa 6 bis 1 Uhr, samstags von 8.45 bis 0.45 Uhr sowie in regelmäßigen Abständen auch an Sonn- und Feiertagen, bedarfsweise bei Sonderdiensten.

Einsätze an Wochenenden: Stadt Duisburg prüft Aufstockung der Ordnungsamtskräfte

Eine Aufstockung des Personals an den Wochenenden werde derzeit noch geprüft. Von Freitag bis Sonntag (23. bis 25. Oktober) hat der städtische Außendienst laut Stadtsprecherin Gabi Priem unter anderem mit Blick auf private Feiern 30 Fest- und Veranstaltungssäle kontrolliert – auch nach Hinweisen von Bürgern, die telefonisch und per E-Mail eingehen. Verstöße seien allerdings keine festgestellt worden.

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Einer der gravierendsten Vorfälle, bei denen die Ordnungsamtskräfte einschreiten mussten, liegt nur ein paar Wochen zurück. Anfang Oktober beendeten sie einen Kindergeburtstag mit 150 Gästen. 120 hatten Mitte September an einer Hochzeitsfeier in Hochfeld teilgenommen. Die Folge: 39 registrierte Corona-Fälle.

Stadt und Polizei nach Corona-Demo im Clinch

Der SAD erhält auch Unterstützung von Polizei. Dass die Zusammenarbeit und Abstimmung mitunter noch verbesserungswürdig ist, zeigte sich bei einer Corona-Demo mit rund 200 Teilnehmern vor rund einer Woche am Rathaus. Die Einsatzleitung der Polizei entschied damals zum Unmut der Stadt, trotz zahlreicher Corona-Verstöße nicht einzugreifen oder sogar die Versammlung zu beenden.

Die Polizei allein ist außerhalb der Dienstzeiten des Ordnungsamtes zuständig, das aber noch eine Clearingstelle hat. Diese steht laut Stadtsprecher Hiedels zum Teil an sechs Tagen in der Woche bis zu zwölf Stunden für telefonische Anfragen von Bürgern und gewerblichen Betrieben zur Verfügung.

Clearingstelle für Anfragen von Bürgern und gewerblichen Betrieben zuständig

Zu derzeitigen Hauptaufgaben dieser Stelle gehören demnach, Anfragen von Veranstaltern zu beantworten und Kontrollen zur Einhaltung der Hygienemaßnahmen nachzuhalten. Die Mitarbeiter bearbeiten auch eingeleitete Bußgeldverfahren – etwa nach Verstößen gegen Maskenpflicht, Hygieneanordnungen für Gaststätten und sonstige Gewerbebetriebe sowie wegen verbotener Menschenansammlungen.

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Die Zahl der Verstöße insgesamt ist laut Stadtsprecher Hiedels mit Blick auf die Einwohnerzahl von rund 500.000 aktuell aber als sehr gering zu bezeichnen. Eine konkrete Gesamtzahl kann er zwar nicht nennen. Der Sprecher betont allerdings, dass die Bereitschaft unter den Duisburgern momentan nicht abnehme, sich an die Corona-Regeln zu halten. „Die Mehrzahl hält sich erfreulicherweise daran.“