Duisburg. Der Frauenanteil im Rat der Stadt Duisburg ist nach der Kommunalwahl 2020 entgegen dem Landestrend auf 32,4 Prozent gesunken.
Der neue Rat der Stadt Duisburg ist nicht nur sehr groß, er ist auch sehr männlich: Von den 102 frisch gewählten Ratsleuten sind lediglich 33 weiblich.
Damit hat sich ihre Zahl im Vergleich zum alten Rat überhaupt nicht verändert, dort waren von 84 Ratsleuten ebenfalls 33 weiblich. Durch den deutlich vergrößerten Rat mit 102 Mitgliedern ist ihr Anteil jedoch von 39,3 auf 32,4 Prozent gesunken. Das spiegelt die tatsächlichen Verhältnisse in der Stadt nicht wider, wo die Frauen (knapp) in der Mehrheit sind: In Duisburg leben 251.925 Frauen und 249.666 Männer (Stand 30. Juni).
NRW-weit ist der Frauenanteil gestiegen, im Duisburger Rat ist er gesunken
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Das Recherche-Zentrum Correctiv hatte ermittelt, dass der Frauenanteil in den Städten und Kreisen nach der Kommunalwahl in NRW insgesamt gestiegen ist auf durchschnittlich 34,4 Prozent. 2014 lag er noch bei 30,1 Prozent. Ursächlich dafür ist laut Correctiv vor allem das starke Abschneiden der Grünen, die mit sehr diversen Teams in die Wahl gingen.
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Duisburg gehört demnach zu den neun Kommunen, in denen der Frauenanteil gesunken ist, in den anderen 44 Kommunen sind durch die Wahl mehr Frauen in den Räten gelandet.
Bei der landesweiten Analyse der Parteien kam zudem heraus, dass der Frauenanteil bei der CDU am niedrigsten, bei den Grünen und den Linken am höchsten ist.
Mehr Ratsfrauen nur bei den Grünen
Mit mehr Frauen in der Fraktion starten nur die Grünen durch: Zehn Ratsfrauen und neun Ratsherren gehen in die neue Amtszeit. Ausgewogen ist das Verhältnis nur bei den Linken: Hier werden im November drei Frauen und drei Männer für den Rat vereidigt.
Alle anderen Parteien haben einen deutlich geringeren Frauenanteil. Recht ähnlich ist das Verhältnis innerhalb von CDU und SPD: Bei der SPD wurden zehn Frauen und 22 Männer gewählt, was 45,45 Prozent entspricht. Bei der CDU sind 15 Männer und sieben Frauen in den Rat gekommen, macht 46,6 Prozent.
In Duisburg sind alle drei JuDus Ratsherren, bei der FDP ist von drei Plätzen immerhin einer mit einer Frau besetzt. Unter den zehn AfD-Mitgliedern ist eine einzige Frau.
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