Duisburg. Intensive und konsequente Kontrollen: Warum die Stadt Duisburg mit ihrem Vorgehen gegen Maskensünder im ÖPNV Vorbild für andere Städte ist.

Es hat gedauert – gut anderthalb Monate nach Einführung der Maskenpflicht zum 27. April in NRW –, bis das Ordnungsamt der Stadt Duisburg endlich ein deutliches Zeichen gegen Maskensünder im ÖPNV setzte. Die erste Schwerpunktkontrolle gemeinsam mit der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) Mitte Juni wurde höchste Zeit angesichts sich mehrender Beschwerden auf verschiedenen Linien.

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Seit Einführung des landesweiten 150-Euro-Bußgelds zum 12. August kontrolliert der Städtische Außendienst (SAD) mittlerweile täglich mit der DVG die Einhaltung der Maskenpflicht in Bussen, Bahnen sowie an Haltestellen. Duisburg ist damit zum Vorreiter und Vorbild geworden, wie ein Blick in einige Nachbarstädte zeigt.

Maskenkontrollen: 352 Bußgelder in Höhe von 150 Euro in Duisburg, in Oberhausen: null

In Düsseldorf, Essen, Moers oder Mülheim kontrollieren auch Ordnungsamtskräfte mit den jeweiligen Verkehrsunternehmen, aber nicht so intensiv – und offenbar auch nicht so konsequent. In Oberhausen wird der Kommunale Ordnungsdienst nach Angaben der Stadt nur bei Bedarf hinzugezogen. Hier ist der Vergleich mit Duisburg mit Blick auf die Bußgelder am drastischsten: 352 hat der SAD bei Kontrollen mit der DVG seit Einführung der 150-Euro-Strafe ausgesprochen, Oberhausen: null.

Nun wird es wieder jene geben, die sich über das rigorose Vorgehen in Duisburg aufregen. Das Wort Abzocke fällt in solchen Zusammenhängen gerne mal. Das Gegenteil ist der Fall. Mal abgesehen davon, dass 52.800 Euro durch die die zuletzt verhängten ÖPNV-Bußgelder wie ein Tropfen auf den heißen Stein für die Stadtkasse angesichts befürchteter Corona-Schäden von über 100 Millionen Euro sind: Die Stadt sendet vor allem zwei wichtige Signale.

Wer im ÖPNV keine Mund-Nasen-Bedeckungen oder falsch trägt, riskiert die Gesundheit anderer

Erstens: Wer Bus und Bahn fährt, womöglich darauf angewiesen ist, soll sich dort gerade in Corona-Zeiten bestmöglich geschützt wissen. Zweitens: Wer im ÖPNV keine Mund-Nasen-Bedeckungen oder falsch trägt und damit die Gesundheit anderer riskiert, muss damit rechnen, zur Kasse gebeten zu werden – zumindest häufiger als in anderen Städten.

Zum Schluss gebührt auch der DVG ein dickes Lob. Ihre Mitarbeiter können kein Bußgeld aussprechen, verweisen aber Maskensünder bei eigenen Kontrollen, die sie dank finanzieller Unterstützung der Stadt verstärkt durchführen können, aus Bus, Bahn oder von Haltestellen. Außerdem stellt das Verkehrsunternehmen die Ergebnisse aller Kontrollen – mit und ohne SAD – in einer wöchentlichen Übersicht für die Öffentlichkeit transparent zusammen. Auch das ist vorbildlich.

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