Duisburg. Das verlängerte Verbot von Großveranstaltungen verunsichert Duisburgs Narren nur wenig. So stellt sich Prinz Tobias die Karnevalssession vor.
Bis Jahresende hat die Bundesregierung Großveranstaltungen aufgrund der Corona-Pandemie untersagt. Immer näher rückt das Verbot an den wichtigsten Tag für Karnevalsprinz Tobias heran, den Rosenmontag. Doch das Oberhaupt aller Duisburger Narren schreibt die Karnevalssession noch nicht ab.
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„Bisher gibt es ja keine Entscheidung, die Sachlage ist nicht anders als im Mai“, sagt der 37-jährige. Mit dem Gedanken, dass es nichts wird mit der Fahrt auf dem Prinzenwagen durch die Stadt, habe er sich bereits auseinandergesetzt: „Ich denke, es ist fast ausgeschlossen, dass der Rosenmontagszug stattfinden kann, auch wenn es weiter spannend bleibt, was für Veranstaltungen zwischen Anfang Januar und Rosenmontag stattfinden können.“
Karneval: Duisburger Prinz hofft auf Sitzungen mit wenigstens 300 Gästen
Seine Einführung in das Prinzenamt ist ohnehin erst für den 9. Januar geplant. „Klar ist, Sitzungen mit 1000 Gästen wird es nicht geben. Aber ich würde mich freuen, wenn vielleicht 300 bis 500 Leute dabei sein können. Karneval komplett digital zu feiern, das wäre ziemlich traurig“, sagt er.
Den bereits verpassten Auftritten seiner Prinzencrew – auf Sommerfesten, dem Biwak des Hauptausschusses Duisburger Karneval auf dem Stadtfest sowie sämtliche Oktoberfeste – trauert Tobias Schneider nicht nach. „40 Prozent des Karnevals sind normal, 60 sind eben anders als zuvor. Wir als Prinzencrew waren ja trotzdem in Köln, um unsere Ornate zu kaufen, das hat auch großen Spaß gemacht – und alles war wie sonst auch“, meint er.
Duisburger Prinz: Nach der Kommunalwahl könnte die Lage anders bewertet werden
Schneider hadert auch nicht damit, der Corona-Prinz der Session 20/21 zu sein. „Warum ich, das ist eine Frage, die man sich nicht stellen darf. Es ist klar, dass manche Dinge, die man sich vorgestellt hat, wie eine Seifenblase zerplatzen, aber dafür erlebt man andere Dinge, die man sonst nicht hätte – die Freude überwiegt der Enttäuschung.“ Die Hochzeit des Karnevals komme erst noch. „Ich kann mir auch vorstellen, dass die Lage nach der Kommunalwahl anders ist“, vermutet er.
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Dass auf welchem Wege auch immer gefeiert werden wird, dessen ist sich Michael Jansen sicher: „Man kann Karneval nicht einfach verbieten“, stellt der Präsident des Hauptausschuss Duisburger Karneval fest. „Das ist genau wie mit Weihnachten: Vielleicht wird es keine Weihnachtsmärkte geben, aber gehen wir dadurch am 25. und 26. Dezember alle arbeiten?“, fragt er.
Bei eigenständiger Absage drohen veranstaltenden Vereinen hohe Kosten
Klar sei: Das närrische Treiben werde nicht ablaufen wie gewohnt. „Man muss aber aufschlüsseln, welche Aspekte des Feierns erlaubt werden können und welche nicht.“ Es gelte, vor allem die Vereine zu schützen. „Wenn die die halbleeren Säle, aber ein teures Programm bezahlen müssen, stehen viele vor dem Aus. Ich habe ja selbst noch gar keine rechtliche Handhabe, eine Veranstaltung wie die Prinzenkürung abzusagen“, betont Jansen.
Denn sagen Vereine ihre Sitzungen ohne offizielles Verbot ab, drohen ihnen hohe Kosten. „Deswegen ist weiter alles möglich, vielleicht können wir nur digital feiern. Wir bereiten uns aber vor, um kurzfristig auf offizielle Vorgaben reagieren zu können. Wir warten quasi tagtäglich darauf.“
>> DAS IST DIE DUISBURGER PRINZENCREW IN DER SESSION 2020/21
• Die Prinzencrew besteht in der Session 20/21 aus folgenden Mitgliedern: Prinz ist Tobias Schneider von der KG Alle Mann an Bord, seine Hofmarschälle sind Pavel Weger und Luis Larisch. Beide gehören ebenfalls der KG Alle Mann an Bord an.
• Zu den Paginnen gehören Victoria Güldenberg (Kasslerfelder Karnevals Club), Julia Limberg (Piraten des Südens), Lara Loosen (Stadtgarde Duisburg rot-weiß) und Jennifer Braun (KG Alle Mann an Bord).
• Zur Kinderprinzencrew zählen Phil Wolters, Lenie Schaale, Kimberley Bodora und Luca Jonethal von der KG Blau-Rot Sonniger Süden.
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