Duisburg. Hinter dem Duisburger Weihnachtsmarkt steht Corona-bedingt ein großes Fragezeichen. Gespräche über eine „Insel-Lösung“ werden konkreter.

Die Corona-Pandemie lässt das Fragezeichen hinter dem Weihnachtsmarkt in der Duisburger Innenstadt immer größer werden. Eigentlich soll der Budenzauber am 12. November in der City starten. Doch eine vollgepackte Fußgängerzone scheint bei den aktuellen Infektionszahlen undenkbar. Hinter den Kulissen wird deshalb über neue Konzepte diskutiert. Konkret geht es dabei offenbar um eine „Insel-Lösung“.

Die Stadt Duisburg und Weihnachtsmarkt-Veranstalter Duisburg Kontor geben offen zu: Die Ungewissheit erschwert die Planungen massiv. „Allen Beteiligten ist nicht bekannt, welche gesetzlichen Grundlagen zum Zeitpunkt des Weihnachtsmarktes Gültigkeit haben werden“, sagt Patrick Kötteritzsch, Stabsbereichsleiter Marketing beim Veranstalter. „Konkrete Aussagen sind momentan leider nicht möglich, auch weil zu diesem Zeitpunkt noch nicht ersichtlich ist, wie sich das Infektionsgeschehen entwickeln wird“, stimmt Stadtsprecher Maximillian Böttner zu. Die aktuelle Coronaschutzverordnung untersagt noch bis Ende Oktober in Nordrhein-Westfalen Großveranstaltungen, Kanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten wollen nach ihrer Besprechung am Donnerstag bis Ende Dezember sämtliche Großveranstaltungen untersagen, bei denen eine Einhaltung der Hygieneregelungen und eine Kontaktverfolgung nicht möglich ist.

Konzept für Duisburger Weihnachtsmarkt: „Insel-Lösung“ in der Diskussion

Die Absicht, einen Weihnachtsmarkt auch im Corona-Jahr 2020 zu veranstalten, ist bei den Verantwortlichen herauszuhören. Die große Frage nach dem Wie bleibt auch rund sieben Wochen vor dem geplanten Starttermin. Schausteller, die Stadt mit ihrem Gesundheitsamt als Genehmigungsbehörde und Duisburg Kontor befinden sich nach übereinstimmenden Angaben in regen Diskussionen. „Wir diskutieren sehr offen und zielführend von uns erarbeitete Konzepte, wie der Duisburger Weihnachtsmarkt unter den gegebenen Umständen umsetzbar sein kann“, sagt Patrick Kötteritzsch.

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Bei der Erarbeitung der Konzepte dürften die Hygienemaßnahmen, eine Regulierung des Besucherstroms und eine Rückverfolgung von Infektionsketten eine entscheidende Rolle spielen – das scheint eine Mammutaufgabe.

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Nach Informationen dieser Redaktion wird derzeit konkret über eine „Insel-Lösung“ gesprochen. Dabei sollen umzäunte kleine Weihnachtsdörfer wie Inseln in der Innenstadt platziert werden. Auf die Bereiche sollen dann wiederum Getränke- und Essensstände sowie Kunsthandwerk verteilt werden. Das Konzept sieht für jede Insel Einlasskontrollen vor. Welchen Platz bei diesem Konzept Attraktionen wie ein Riesenrad bekommen könnten, ist noch nicht bekannt.

Weihnachtsmärkte 2020: Absagen in Düsseldorf, Mülheim und Köln

Eine Frist für eine Entscheidung haben sich die Verantwortlichen öffentlich nicht gesetzt. Sie warten weitere Vorgaben des Gesetzgebers ab. Die Schausteller und Gastronomen müssen deshalb noch auf Zusagen und ihre Verträge warten.

„In den vergangenen Jahren hatten wir zu diesem Zeitpunkt bereits Klarheit“, sagt ein Schausteller, der bereits seit vielen Jahren auf dem Weihnachtsmarkt in der City vertreten ist. Eine komplette Absage des Budenzaubers träfe die Standbetreiber hart. Für viele ist der Weihnachtsmarkt die Haupteinnahmequelle des Jahres.

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Während Duisburg noch an einem Konzept feilt, haben andere Städte Fakten geschaffen: In Düsseldorf wird es an zwei beliebten Standorten 2020 keinen Weihnachtsmarkt geben. Köln hat seine großen Weihnachtsmärkte abgesagt. Mülheim strich den beliebten Nikolausmarkt in Saarn bereits Anfang Juli. Essen arbeitet an einem Konzept. Und auch in Duisburg lebt die Hoffnung also weiter.

>>123 Buden im Jahr 2019

  • Mit 123 Buden zählte der Duisburger Weihnachtsmarkt 2019 zu den größten des Ruhrgebiets.
  • Die aktuelle Ausgabe in diesem Jahr ist eigentlich vom 12. November bis 30. Dezember geplant .