Duisburg. Der Städtische Außendienst in Duisburg soll mit mehr Personal durch eine neue zentrale und digitale Steuerung schneller und effektiver arbeiten.
Digital statt analog: Seit rund einem Monat können die Mitarbeiter des Städtischen Außendienstes (SAD) in Duisburg Verstöße direkt vor Ort mit Smartphones erfassen und Aufträge entgegennehmen. Die Zeiten der mühsamen, ineffizienten Zettelwirtschaft und stundenlanger Büroarbeit sind nach Angaben der Stadt vorbei.
Möglich mache dies die komplette Neuorganisation der Abteilung des Duisburger Ordnungsamtes mit nur noch einer Zentrale im Innenhafen. Die bisherigen drei Standorte im Averdunk-Centrum sowie in den Bezirksrathäusern in Hamborn und Homberg sind aufgegeben worden.
Duisburg: Städtischer Außendienst ist in den Innenhafen gezogen
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Der Umzug ist vollzogen. Die Stadt mietet die Büros nebst Stellplätzen und Garagen an, auch Schulungsräume sind vorhanden. Die Mietkosten: 270.000 Euro pro Jahr inklusive Nebenkosten. An den alten Standorten waren es insgesamt 170.000 Euro pro Jahr.
Für die 110 SAD-Stellen stehen im neuen Gebäude an der Straße „Am Unkelstein“ in Kaßlerfeld über 1500 Quadratmeter Bürofläche zur Verfügung, mehr als doppelt so viel wie bisher. Herzstück ist die neu eingerichtete Führungs- und Koordinierungsstelle, in die die Redaktion einen Blick werfen durfte.
Über einen Projektor ist eine große Stadtkarte an die Wand geworfen – mit einigen kleine Fähnchen. „Das sind alles offene Aufträge“, erklärt Sachgebietsleiter Thorsten Bleckmann. In einer weiteren Übersicht sind die Standpunkte der aktuell im Einsatz befindlichen Mitarbeiter zu sehen. So können sie zentral und zeitnah einen offenen Auftrag zugewiesen bekommen.
Offene Aufträge werden auf dem Smartphone angezeigt
Die SAD-Kräfte wissen aber über ihr Smartphone auch selbst jederzeit, wo sich ein offener Auftrag in ihrer Nähe befindet. Sie können dann eigenständig übernehmen und die jeweiligen Verstöße etwa bei wilden Müllkippen noch vor Ort aufnehmen. Die dafür erforderliche Software, die laut Bleckmann schon in anderen Städten erfolgreich eingesetzt wird und datenschutzrechtlich geprüft sei, ermöglicht so ein schnelleres und effektiveres Arbeiten.
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Darüber hinaus ist das SAD-Personal bereits vor einigen Monaten um 20 Mitarbeiter aufgestockt worden, um schwerpunktmäßig in Hochfeld und Marxloh mehr Präsenz zeigen zu können. Gleichzeitig soll es regelmäßig „mobile Wachen“ etwa an der Pauluskirche und an Marktplätzen geben. Aus der Politik gibt es deutliche Signale, den SAD personell weiter zu unterstützen. So kündigte Oberbürgermeister Sören Link (SPD) kündigte bereits an, die Zahl der Mitarbeiter nach der Kommunalwahl „mit neuen Mehrheiten“ noch mal erhöhen zu wollen. Platz für 30 zusätzliche Kräfte gibt es laut Bleckmann am neuen Standort.
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Schichtdienstzeiten beim Duisburger Außendienst werden ausgeweitet
Schon ab ab Montag, 31. August, werden die Schichtdienstzeiten beim SAD zudem ausgeweitet – montags bis freitags von etwa 6 bis 1 Uhr und samstags von 8.45 bis 0.45 Uhr. An Sonn- und Feiertagen gibt es in regelmäßigen Abständen je nach Bedarf Sonderdienste. Durch die neue zentrale Führungs- und Koordinationsstelle ist der SAD nach Angaben der Stadt für die Bürger auch wesentlich besser erreichbar – montags bis freitags von 7.15 bis 0 Uhr, an Samstagen von 10 bis 23 Uhr.
>> SAD HAT ALLEIN BIS ENDE JULI 3000 ÜBERSTUNDEN GEMACHT
• Seit Beginn der Corona-Pandemie befinden sich die Mitarbeiter des Bürger- und Ordnungsamts nach Angaben der Stadt im Dauereinsatz. Der Städtische Außendienst (SAD) ist täglich mit rund 40 Mitarbeitern unterwegs. Es wurden bis einschließlich Juli über 3000 Überstunden geleistet. Seit einigen Wochen überprüfen die Außendienstkräfte zudem mit der DVG täglich die Einhaltung der Maskenpflicht in Bussen und Bahnen und an Haltestellen.
• Der SAD, die Verkehrsüberwachung und die Abfallaufsicht haben seit Anfang März dieses Jahres insgesamt rund 3500 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Bei zum Teil mehrfachen Kontrollen der Hygienemaßnahmen wurden in 36 von 1647 Betrieben weiterhin Mängel festgestellt. Die Höhe der Einnahmen durch Bußgelder nach der Coronaschutzverordnung liegen in einem mittleren sechsstelligen Bereich
• 125 von 382 geplanten Veranstaltungen mussten in Duisburg wegen Corona abgesagt werden.