Duisburg. Der städtische Außendienst des Ordnungsamts wird komplett neu aufgestellt. Es gibt mehr Uniform-Präsenz und ein neues Gebäude am Innenhafen.

Die sichtbarste Abteilung des Ordnungsamtes wird komplett neu aufgestellt: Der Städtische Außendienst (SAD) soll in Duisburg künftig mehr Uniform-Präsenz zeigen, und das besonders in Problemvierteln. Dafür gibt es mehr Mitarbeiter – und ein neues Gebäude.

In Duisburg will das Ordnungsamt in Uniform deutlich mehr Präsenz zeigen

„Die sichtbare Präsenz uniformierter Kräfte in Duisburg wird deutlich erhöht“, kündigt Stadtsprecher Sebastian Hiedels auf Anfrage der Redaktion an. „Insbesondere problematische Stadtteile, wie beispielsweise Bereiche von Marxloh oder Hochfeld, werden hier besonders in den Fokus genommen.“ Für dieses Vorhaben wurde der SAD bereits um 20 Stellen aufgerüstet.

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Bis auf fünf Stunden werden die SAD-Mitarbeiter künftig rund um die Uhr im Einsatz sein. Sie arbeiten dann im Drei- statt wie bisher im Zweischichtdienst. Auf diese Weise können sie wochentags von 6 Uhr morgens bis 1 Uhr nachts arbeiten: Streife laufen, die Drogenszene beobachten, mit der Polizei zusammenarbeiten. Mobile Endgeräte, sprich Handys und Tablets, verwandeln die Straßen der Stadt in Außenbüros des SAD.

So sieht der neue Sitz des Städtischen Außendienstes des Ordnungsamtes Duisburg aus. Mitte des Jahres soll der Umzug an den Innenhafen erfolgen.
So sieht der neue Sitz des Städtischen Außendienstes des Ordnungsamtes Duisburg aus. Mitte des Jahres soll der Umzug an den Innenhafen erfolgen. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Die Arbeiten des SAD werden künftig von zentraler Stelle aus koordiniert. Das neue Gebäude sieht schick aus und befindet sich in einer guten Lage: Am Unkelstein lautet die Adresse, nur einen Katzensprung vom Innenhafen entfernt. Für den Standort habe man sich aufgrund von Lage und Ausstattung entschieden, teilt die Stadt mit.

Miete pro Jahr: 270.000 Euro

Sie mietet hier die Büros nebst Stellplätzen und Garagen an, auch Schulungsräume sind vorhanden. Die Mietkosten: 270.000 Euro pro Jahr inklusive Nebenkosten. An den alten Standorten waren es insgesamt 170.000 Euro pro Jahr.

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Bisher sind die Mitarbeiter des SAD auf drei Standorte verteilt: Ihre Büros befinden sich im Averdunk Centrum, im Bezirksamt Hamborn und im Bezirksamt Homberg. Für die 110 SAD-Stellen stehen am neuen Standort über 1500 Quadratmeter Bürofläche zur Verfügung, mehr als doppelt so viel wie bisher. Der Umzug soll Mitte des Jahres erfolgen.

Miete für die Verwaltung kostet die Stadt pro Jahr über 160 Millionen Euro

Nichts zu tun hat der anstehende Umzug von Teilen des Duisburger Ordnungsamtes mit den Plänen der Stadt, ein neues Gebäude für die komplette Verwaltung zu finden. Bis 2026 soll das neue Verwaltungsgebäude stehen, das Filetstück Duisburger Freiheit am alten Güterbahnhof wird dem Vernehmen nach im Rathaus als ein möglicher Standort diskutiert. Inzwischen hat die Stadt ein externes Beratungsunternehmen damit beauftragt, eine Wirtschaftlichkeitsberechnung durchzuführen. Das Ergebnis werde dem Rat zur Entscheidung vorgelegt, kündigt die Verwaltung an.

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Die Wirtschaftlichkeitsberechnung dürfte hohe Summen gegenüber stellen: Die Verwaltung der Stadt Duisburg ist zurzeit auf 47 Standorte verteilt. Die Miete dafür kostet Duisburg jährlich 111,4 Millionen Euro, hinzu kommen 51,5 Millionen Euro Betriebskosten – ohne Schulen und Kindertagesstätten, aber mit Büro-, Lager- und Schulungsflächen.

Der SAD: Polizei-ähnliche Rechte

Die Neuorganisierung des Städtischen Außendienstes führt auch dazu, dass der SAD nach seinem Umzug Mitte des Jahres länger telefonisch erreichbar ist: von 7.15 bis 23.15 Uhr unter 0203 283-3800. Bisher war er von 8 bis 22 Uhr erreichbar.

Zuständig ist der SAD unter anderem für Verwarn- und Bußgelder bei Ordnungswidrigkeiten, Gefahrenabwehr in Tierschutz und Straßenverkehrsangelegenheiten.

Im Rahmen der Gefahrenabwehr für die öffentliche Sicherheit besitzen die SAD-Mitarbeiter zahlreiche Berechtigungen, die sonst der Polizei vorbehalten sind. So dürfen sie unter anderem Personen festhalten, um deren Identität zu überprüfen; Platzverweise aussprechen, Personen fesseln und in Gewahrsam nehmen, bei körperlichen Übergriffen Pfefferspray einsetzen, Personen und Sachen wie Taschen, Kfz oder Wohnungen durchsuchen.