Köln. Ob es angesichts von Corona Weihnachtsmärkte in NRW geben wird, ist vielerorts offen. Die Frist naht für Veranstalter, dies zu entscheiden.
Tropische Nächte, schwüle Luft und hochsommerlichen Temperaturen: Wer mag da derzeit über Weihnachtsmärkte nachdenken? Doch Organisatoren und Händler treibt das Thema längst um. Denn die Uhr tickt, bis zu der Veranstalter entscheiden müssen, wie sie es in diesem Winter mit dem Budenzauber halten wollen - in Corona-Zeiten.
Die Städte mit den größten Märkten in NRW schätzen die Chancen dafür unterschiedlich ein. So hieß es von der Düsseldorf Tourismus GmbH, nach aktuellem Stand gehe man weiterhin davon aus, dass die Weihnachtsmärkte in der Landeshauptstadt unter Berücksichtigung der Hygieneregeln planmäßig stattfinden werden.„Alle unsere internen Vorbereitungen sind darauf ausgerichtet“, teilte ein Sprecher mit.
Essen hat Hygienekonzept für Weihnachtsmarkt in Arbeit
Ähnliches sagte die Essen Marketing GmbH: „Wir gehen derzeit davon aus, dass es keine Hinderungsgründe für die Durchführung des Essener Weihnachtsmarktes gibt. Ein Hygienekonzept befindet sich in Arbeit.“
Aus Aachen, Bonn, Köln, Dortmund und Münster hieß es, die Entscheidung sei noch nicht getroffen, man müsse abwarten, wie sich das Infektionsgeschehen weiter entwickle. „Nach unserem Kenntnisstand ist eine grundsätzliche Entscheidung über die Durchführung von Weihnachtsmärkten in NRW im zuständigen Ministerium in der Diskussion“, sagte die Pressesprecherin von Bonn, Monika Hörig. „Wir erwarten dazu in Kürze eine Entscheidung oder Handlungshilfe.“
Manche kleine Weihnachtsmärkte sind indes schon abgesagt für dieses Jahr: Der Adventsmarkt in Volmarstein findet zum ersten mal nach 47 Jahren nicht statt. Auch den Kreativ-Weihnachtsmarkt in Ennepetal wird es dieses Jahr nicht geben. In Hattingen wurde bereits im Juli der Weihnachtsmarkt auf Burg Blankenstein abgesagt. Gar im Juni wurde entschieden, dass der diesjährige Moyländer Kunsthandwerker-Weihnachtsmarkt Opfer der Corona-Krise wird.
„Bei allen Beteiligten sind die Bedenken groß“
Eine Sprecherin des NRW-Gesundheitsministeriums in Düsseldorf sagte, es sei jetzt noch zu früh, um zu der Frage, ob die Weihnachtsmärkte dieses Jahr stattfinden könnten, etwas zu sagen.
Eher pessimistisch äußerte sich derweil Monika Flocke von der Kölner Weihnachtsgesellschaft. „Ein klassischer Weihnachtsmarkt, da haben wir eine Deadline irgendwann im September. Aber bei allen Beteiligten sind die Bedenken groß - zurecht.“ Ihre persönliche Meinung sei, dass sie sich derzeit keinen Weihnachtsmarkt vorstellen könne. Das Weihnachtsmarkt-Erlebnis sei ja auch mit Enge und Gedränge verbunden. Wenn man bis zum nächsten Besucher einen weiten Abstand einhalten müsse, könne die gewohnte Atmosphäre kaum aufkommen. „Was man dann veranstalten würde, wäre kein klassischer Weihnachtsmarkt.“ (dpa)