Duisburg. Der Duisburger Weihnachtsmarkt steht in der Coronakrise auf der Kippe. Planungen sind für Schausteller und Veranstalter äußerst schwierig.
Das Fragezeichen hinter dem Duisburger Weihnachtsmarkt 2020 wird immer größer: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat das Großveranstaltungsverbot in dieser Woche bis zum 31. Oktober verlängert. Keine zwei Wochen nach diesem Termin soll der 41. Weihnachtsmarkt eigentlich am 12. November starten. In der Regel tummeln sich dann bis zum 30. Dezember bis zu zwei Millionen Menschen in der City. Das scheint in Zeiten der Corona-Pandemie derzeit schwer vorstellbar.
Dennoch setzt der Veranstalter Duisburg Kontor auf den „Plan A“ und auf einen Weihnachtsmarkt, wie ihn die Duisburger kennen und mögen.
Duisburger Weihnachtsmarkt 2020: Gibt es eine Verschiebung?
Ob der Beginn des Budenzaubers unter Umständen verschoben wird, könne man aufgrund der laufenden Planungen noch nicht sagen, erklärt Marc Engel von Duisburg Kontor. Auch zu einem möglichen Start unter Hygieneauflagen oder gar einer Absage will er sich nicht äußern. „Bei der Planung des Weihnachtsmarktes stehen wir im Hinblick auf die Coronakrise im ständigen Austausch mit den Ordnungsbehörden und den teilnehmenden Schaustellern“, sagt er.
Im Rathaus hält man sich beim Thema Weihnachtsmarkt bedeckt. Der Tenor: Entscheidungen sollen erst fallen, wenn es klare Signale von der NRW-Landesregierung gibt.
Gastronom Thomas Seven, der im Advent sein neues Glühweinschiff auf der Königstraße präsentieren will, hatte zuletzt keinen Kontakt zu Duisburg Kontor. „Ich weiß noch nichts Genaues. Deshalb plane ich erst einmal weiter und schaue positiv nach vorne“, sagt er. „Der Zeitrahmen zwischen dem Ende des Verbots und dem geplanten Beginn ist allerdings knapp, ich erwarte daher konkrete Maßnahmen.“ Selbst bei einer kurzfristigen Absage Ende Oktober bleibe ihm noch genug Zeit, den Aufbau abzubrechen. „Dafür brauchen wir rund zwei Wochen. Und auch die Waren sind das kleinste Problem“, berichtet Seven.
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Weihnachtsmarkt ist die größte Einnahmequelle des Jahres für die Schausteller
Für Schausteller wie ihn sei der Weihnachtsmarkt die größte Einnahmequelle des Jahres. „Viele nutzen das auch, um über den Winter zu kommen. Eine Absage wäre für uns ein herber Verlust – nicht existenzbedrohend, aber hart“, sagt er. Über Hygienemaßnahmen macht sich Seven bereits Gedanken: „Das mit dem Abstand könnte man regeln, etwa, indem man die Stehtische weit auseinander stellt. Auf der einen Seite gehen die Leute rein, auf der anderen raus. Und die Tassen spülen wir eh heiß.“ Alles weitere hänge aber von der Stadt ab.
Der Duisburger Weihnachtsmarkt zog im vergangenen Jahr Besucher aus Duisburg, dem Ruhrgebiet und dem benachbarten Ausland an. 130 Buden sorgten in den sechs Wochen vor und nach Weihnachten für eine festliche Atmosphäre. Nach einjähriger Pause war auch wieder ein Riesenrad dabei.
Auch in anderen Ruhrgebietsstädten gibt es Diskussionen um die Weihnachtsmärkte: Essens OB Thomas Kufen macht sich in seiner Stadt für eine Durchführung stark: „Wir beabsichtigen den Weihnachtmarkt durchzuführen, wie es irgendwie geht. Wir gehen ins unternehmerische Risiko“, sagte er. Der traditionelle Nikolausmarkt in Mülheim-Saarn wurde dagegen bereits abgesagt.
Lichtermarkt im Landschaftspark wird vorbereitet
Der Landschaftspark Nord bereitet sich mit seinem Lichtermarkt am ersten Adventswochenende auf die Weihnachtszeit vor. Im letzten Jahr hatte der Markt 30.000 Besucher, damit sei nach den aktuell gültigen Vorschriften nicht durchführbar, sagt Vivian Theweleit vom Veranstaltungsmanagement.
Theweleit weiter: „In sehr enger Abstimmung mit den Kunsthandwerkern planen wir zurzeit dennoch die Durchführung des Lichtermarkts. Vielleicht ist er ja unter Einhaltung bestimmter Hygiene-und Abstandsvorgaben möglich. Mit dieser Hoffnung versuchen wir uns also so aufzustellen, dass wir situativ noch auf die unterschiedlichen Anforderungen reagieren können. Dazu gehört jedoch auch, den Lichtermarkt im Zweifelsfall kurzfristig absagen zu müssen.“