Duisburg. Dreimal wöchentlich soll ein Zug zwischen Polen und Duisburg pendeln und Sattelauflieger transportieren. So kommt Duisport durch die Pandemie.
Mit einer neuen Zugstrecke will die Duisburger Hafen AG die Autobahnen durch das Ruhrgebiet vom Lkw-Druck befreien. Zwischen Posen in Polen und Duisburg verkehrt künftig dreimal wöchentlich ein Zug, auf dem Sattelauflieger transportiert werden.
Am Zielort müssen diese für die letzten Kilometer nur noch an eine Zugmaschine gehängt werden. Abgewickelt werden die Züge in Hohenbudberg auf Logport III. Neben dem Container-Umschlag seien solche Transporte stärker im Kommen, auf die man sich mit entsprechenden Kränen einrichte, sagte der Vorstandsvorsitzende Erich Staake im Rahmen eines Pressegesprächs am Donnerstag.
Die Strecke betreibt der Hafen über die Duisport Agency zusammen mit einem polnischen Partner. Während die Trailer-Transporte im bundesweiten Schnitt 11 Prozent ausmachen würden, seien es zwischen dem Ruhrgebiet und Frankfurt/Oder 29 Prozent. Richtung Osten müssten mehr Sattelauflieger auf die Schiene, so Staake.
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Neues Terminal auf der Kohleninsel soll CO²-frei werden
Die Trailerzug-Verkehre würden auf dem neuen trimodalen Terminal, das auf der Kohleninsel in Ruhrort entstehen soll, ebenfalls eine wesentliche Rolle spielen. Für das Bauprojekt ist das Planfeststellungsverfahren im Gange, die Offenlegungsfrist ist beendet, aktuell werden die Einwendungen geprüft.
Das neue Terminal soll nach der Vorstellung von Staake CO²-frei werden, die Loks auf dem Gelände sollen mit Wasserstoff angetrieben werden. Duisport rechnet allerdings auch mit rund 400 Lkw, die über eine neu zu errichtende Brücke zum Terminal kommen sollen.
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Die Bahnstrecke entlang der Seidenstraße bezeichnet Staake als Erfolgskonzept, inzwischen seien mit Xhangsha, Qingdao und Jinan drei weitere Destinationen hinzugekommen, so dass über 50 Züge pro Woche in Duisburg ankommen: „Das Containervolumen war im Juni doppelt so hoch wie im Vorjahr.“ Pandemiebedingt seien das auch Nachholeffekte, weil Anfang des Jahres zeitweise jeder zweite Hafen in China geschlossen war.
Folgen der Corona-Pandemie für den Hafen
Die Corona-Pandemie habe wegen der „international verflochtenen Wertschöpfungskette“ auch die Hafengesellschaft getroffen. „Es ist ein schwieriges Jahr, und auch das nächste Jahr sehe ich nicht so optimistisch. Es werden sehr viele Firmen nicht überleben“, glaubt Staake. Duisport selbst sei aber stabil aufgestellt, strebe nicht nach Gewinn-Maximierung, sondern nach Gewinn-Optimierung und sichere so die Arbeitsplätze.
Der Hafen sei zu keiner Zeit nennenswert eingeschränkt gewesen. Der Erhalt der Funktionsfähigkeit und der Gesundheitsschutz hätten im ersten Halbjahr der Pandemie im Vordergrund gestanden. Unter den 1600 Mitarbeitern habe es nur einige wenige Corona-Fälle gegeben, die schnell identifiziert worden seien. Bis heute tage wöchentlich ein Krisenstab, Schichten arbeiten getrennt voneinander, um arbeitsfähig zu bleiben, ergänzt Pressesprecher Thomas Hüser.
Duisport will Unternehmen in Schieflage helfen
Branchen wie die Verpackungsindustrie und die Auto- bzw. Autozulieferer-Branche „haben deutliche Bremsspuren erhalten“, beschreibt Staake die bis zu zweistelligen Umsatzeinbußen. Um besonders schwer getroffenen Unternehmen helfen zu können, habe Duisport bereits im März erste Vorkehrungen getroffen.
„Das haben wir auch schon 2008/2009 so gemacht und es hat sich als richtig herausgestellt“, begründet der Vorstandsvorsitzende. Er glaubt nicht an eine schnelle Rückkehr zum normalen Wirtschaftsgeschehen.
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