Duisburg. Lkw-Fahrer, die an Straßen in Duisburg campieren, sind eine Folge des Preisdumpings im Transportgewerbe, sagt Hafenchef Erich Staake.
Das Problem der mangelnden Stellplätze für den Schwerverkehr; Lkw-Fahrer, die am Wochenende im Umfeld der Logport-Areale campieren – auch sie waren Thema bei der Bilanzpräsentation der Hafengesellschaft am Dienstag. Duisport begrüße Kontrollen durch den Zoll wie am Montag ausdrücklich, betont Duisport-Vorstand Markus Bangen. „Sie werden positive Auswirkungen haben.“
Bangen verweist auf gesetzliche Regelungen zur Kabotage, dem Einsatz osteuropäischer Fahrer für Touren außerhalb ihrer Herkunftsländer: „Vorschriften ohne Kontrollen helfen aber nicht.“ Die Hafengesellschaft verweist auf 90 Plätze und Sanitäranlagen, die auf einem Parkplatz in Hohenbudberg eingerichtet wurden, eine ähnliche Anlage werde auch für Logport VI in Walsum geplant.
Corona-Krise kann zu weiterem Preisdruck führen
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In der Verantwortung stehe allerdings nicht nur der Hafen, sondern auch die dort tätigen Logistik-Unternehmen, die Ziel der Brummis sind. „Es kann nicht sein, dass am Wochenende einfach die Tür zugemacht wird“, so Bangen. Dennoch habe der Hafen mit „TrailerPort“ ein Projekt aufgesetzt, um die Probleme durch intelligente technische und organisatorische Lösungen zu entschärfen.
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Das Elend der Fahrer ist für Erich Staake eine sichtbare Folge des Preisdumpings im Transportgewerbe. „Ich fordere die verladende Wirtschaft dringend auf, ihre Politik zu überdenken“, sagt der Hafenchef. „Die Folge einer völlig unrealistischen Preispolitik wird ansonsten ein Speditionssterben ungeahnten Ausmaßes sein.“
duisburg- lkw-fahrer finden schlupfloch am toeppersee
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Der in der Corona-Krise stark gesunkene Dieselpreis könne diese Entwicklung verstärken, fürchtet Staake. „Die Versuchung, da die Preise noch weiter zu drücken, um einen schnellen Euro zu machen, ist groß.“ Die Unternehmen sollten sich stattdessen besser auf den Wert etablierter und stabiler Geschäftsbeziehungen zu Transporteuren besinnen.