Duisburg. Im Rahmen des Duisburger „Kunstrasen“ im Landschaftspark brachte ein Quintett die Beatles auf die Bühne. Kleine Änderungen an den Originalen.

Jeder kennt sie, für viele Musikfans waren sie einst die beste Band der Welt: die Beatles. Beim Kunstrasen im Duisburger Landschaftspark stand am Sonntag zwar nicht das englische Original auf der Bühne, die fünfköpfige Combo an ihrer statt lieferte in der Gießhalle aber trotzdem einen mitreißenden Streifzug durch die beiden Best-of-Alben des Liverpooler Quartetts, das „Rote“ und das „Blaue“.

Bassist und Multiinstrumentalist Volker Kamp, Gitarrist Peter Engelhardt, Drummer Stefan Lammert, Sänger und Gitarrist Nito Torres und Sänger Daniel Wiemer brachten insgesamt 25 der größten Hits der „Pilzköpfe“ auf die Bühne, wobei Daniel Wiemer gleich klarstellte: „Pilzkopfperücken und Sgt. Pepper-Kostüme gibt’s bei uns nicht.“

Quintett atmet im Duisburger Landschaftspark den Geist der Beatles

Ganz in Weiß stehen die fünf Musiker vor dem beeindruckenden Industriehintergrund der Gießhalle und zeigen mit „Magical Mystery Tour“ gleich, wie sie die Beatles spielen: Nah am Original, aber auch mit kleinen, individuellen Twists. „Normalerweise sitzen immer ein paar Leute mit Noten im Publikum und rümpfen die Nase, wenn wir mal abweichen“, scherzt Daniel Wiemer, der als Frontmann den Beatles-„Twang“ in seiner Gesangsstimme exzellent beherrscht.

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Stimmlich steht Diemer aber nicht alleine da, Nito Torres muss sich bei seinem Solostück „Yesterday“ keineswegs hinter der Allstar-Rhythmusgruppe Kamp-Engelhardt-Lammert verstecken, außerdem steigt zum ersten Refrain auch das Duisburger Publikum lautstark mit ein. Genau so bezaubernd: Der Harmoniegesang von Volker Kamp.

Mehr Platz für Soli als bei den Beatles

Kämpfte an allen Fronten: Beim Beatles-Konzert im Landschaftspark stellte der Duisburger Musiker Volker Kamp einmal mehr sein Multitalent an verschiedenen Instrumenten und am Mikrofon unter Beweis.
Kämpfte an allen Fronten: Beim Beatles-Konzert im Landschaftspark stellte der Duisburger Musiker Volker Kamp einmal mehr sein Multitalent an verschiedenen Instrumenten und am Mikrofon unter Beweis. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Anders als in den Originalen lässt das Quintett immer wieder Raum für ausführliche Soloausflüge von Volker Kamp und Peter Engelhardt. Während Engelhardt gerne die Rock-Keule auspackt, verlegt Volker Kamp das Finale von „Ticket to Ride“ mit einem sphärischen Basssolo in einen Fusion-Dunstkreis – und auf einmal klingt es in der Gießhalle eher nach „Oregon“ als nach den Beatles.

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Mit jeder einzelnen Nummer überzeugt die Band am Sonntag die Beatles-Fans im Publikum, egal ob beim Ur-Hit „Please Please me“ oder beim drogengeschwängerten „Strawberry Fields forever“. Heimlicher Höhepunkt ist einer der unscheinbarsten Hits der Beatles: Die sanfte „Norwegian Wood“-Interpretation – inklusive Sitar-Effekt auf Peter Engelhardts Gitarre.