Duisburg. Im August sollte Premiere des Ironman 70.3-Triathlons in Duisburg sein. Doch Corona durchkreuzt dies. Und weitere Fragen sind noch offen.
Die Corona-Pandemie macht momentan vielen Menschen einen Strich durch ihre Pläne, unter anderem den Sportlern in der Region. Als großes Event für die Laufgemeinde wurde zuletzt der Rhein-Ruhr-Marathon durch Duisburg abgesagt, ihn gibt es 2020 nur als „Homerun“. Noch wenigstens bis Ende August sollen Großveranstaltungen aus Infektionschutzgründen bundesweit untersagt bleiben. Das würde auch die geplante Premiere der neuen Triathlon-Mitteldistanz, des Ironman Duisburg 70.3, kippen lassen, der am 23. August über die Bühne gehen soll.
Bislang hatte sich Veranstalter Ironman stickum verhalten, was seine weitere Terminplanung für den Wettkampf im Sportpark angeht. Sehr zum Unmut der mehr als 2000 Athleten, die sich für den schnell ausgebuchten Wettkampf in der „Stahlstadt Duisburg“ angemeldet haben.
Die meisten Wettkämpfe können wegen Corona nicht stattfinden
Sie wollen wissen, ob sie sich noch vorbereiten müssen auf den Dreikampf mit 1,9 Kilometern Schwimmen, 90 Rad-Kilometern und einem Halbmarathon (21 Kilometer). Schließlich dauert es seine Zeit, sich für solch einen Wettkampf in Form zu bringen.
Wegen Corona sind in diesem Jahr bislang alle Wettkämpfe abgesagt worden. Der hinter Ironman zweitgrößte Veranstalter Challenge hat die legendäre Langdistanz in Roth bereits Ende März gecancelt. Und der NRW-Triathlonverband gab Anfang der Woche die Absage aller Ligarennen fürs Jahr 2020 bekannt.
Die Ironman-Starter müssen sich hingegen weiter gedulden. Spätestens 50 Tage vor dem geplanten Renntermin am 23. August wolle man den Athleten ein Update geben, informierte der Veranstalter jüngst alle Starter. Das wäre dann Anfang Juli.
Ironman 70.3 Duisburg soll nun im Oktober Premiere haben
Auf Nachfrage unserer Redaktion erklärt Ironman Germany jetzt, dass man daran arbeite, den 70.3 Duisburg nun im Oktober zu realisieren, ein konkretes Datum nennen die Organisatoren nicht.
Im Zuge der Corona-Krise hat der weltgrößte Triathlon-Veranstalter die in diesem Jahr geplanten Rennen alle in einen Zeitraum möglicher Lockerungen verlegt. Die Langdistanzen in Hamburg und die EM in Frankfurt sollen möglicherweise beide im September steigen. Ob sie wirklich über die Bühne gehen dürfen, kann derzeit niemand sagen.
Schwimmbäder geschlossen - erschwerte Vorbereitung für Triathleten
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Hinzu kommt: Die Möglichkeiten, sich auf solch einen Wettkampf vorzubereiten, sind für die Athleten derzeit alles andere als rosig. Radfahren und Laufen lassen sich zwar trainieren, die Schwimmbäder waren seit Mitte März geschlossen und die heimischen Seen fürs Freiwasser-Training sind nicht nur im Grunde passé sondern auch lange zu kalt gewesen. Um in Topform zu sein, braucht es eigentlich eine längere Vorbereitung.
Diese ganzen Einschränkungen beträfen aktuell viele Freizeit- und Breitensportler unterschiedlichster Disziplinen, so Ironman-Sprecherin Franziska Steinmann: „Von unserer Seite werden wir am Wettkampftag alles dafür tun, die Gegebenheiten so fair und sicher wie möglich zu halten.“
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Das Warten auf eine Bestätigung oder Absage des Duisburger Wettkampfs ist nicht die einzige Sorge, die die Triathleten umtreibt. Während schon klar ist, wo geschwommen (Regattabahn) und gelaufen wird (Sportpark), ist der Verlauf der Radstrecke für die Athleten weiter offen. In der Triathlon-Community gibt es Gerüchte, dass es Probleme bei der Genehmigung gebe.
Triathlon-Radstrecke soll in Kreise Kleve, Wesel und durch Krefeld führen
Die Sorge, dass der Triathlon wegen einer nicht genehmigten Radstrecke ins Wasser fallen könnte, ist nicht neu. Vor fünf Jahren gab es bereits einen Versuch, erneut eine Triathlon-Mitteldistanz in Duisburg ins Leben zu rufen, die es in den Anfangsjahren des Sports hier gegeben hatte. Die zunächst geplante Wunsch-Radstrecke auf der A59, hatte das Land NRW aber abgelehnt, die mitunter holperige Alternativroute im Duisburg-Mülheimer Grenzgebiet fiel wegen Sicherheitsbedenken durch. Es blieb nur noch die Komplettabsage.
Dass der Ironman 70.3 in Duisburg in diesem Jahr an einer nicht genehmigten Radstrecke scheitert, davon geht der Veranstalter derzeit aber nicht aus. Man pflege mit der Straßenverkehrsbehörde Duisburg als genehmigender Behörde sowie den weiteren Städten ein „äußerst gutes und kooperatives Verhältnis“, so Sprecherin Steinmann.
Sobald das Anhörungsverfahren final sei, würde die Radstrecke veröffentlicht. Die Stadt Duisburg will zum aktuellen Stand der Genehmigung nichts sagen und verweist auf den Veranstalter.
Auf Anfrage nannte Ironman schließlich die angedachte flache Radstrecke, die die Sportler ins Linksrheinische führen soll. Geplant sei, die Radfahrer aus Duisburg über die Brücke der Solidarität in Richtung Moers, Kamp-Lintfort, Rheurdt, Sevelen, Aldekerk, und zurück über Neukirchen-Vluyn, Moers, Krefeld und dann über Duisburg Rheinhausen wieder zurück über die Brücke der Solidarität rollen zu lassen.
Triathlon im Oktober wäre Novum in der Region
Ein Triathlon im Oktober wäre in der Region auf jeden Fall ein Novum. Eigentlich endet die Wettkampf-Saison hierzulande bereits Mitte September. Das Wetter und abnehmende Wassertemperaturen könnten den Athleten den Wettkampf ebenfalls erschweren. Wenn das Corona-Virus nicht auch diese Pläne letztlich durchkreuzt.