Essen. Auch gut trainierte Sportler können an Corona erkranken. Der Virologe Prof. Dr. Ulf Dittmer erklärt, wann der Körper besonders anfällig ist.

Sport ist gesund und stärkt die Abwehrkräfte – trotzdem erkranken auch Menschen schwer am Coronavirus, die auf den ersten Blick kerngesund schienen. So etwa der 38 Jahre alte Mattia aus Italien, der als erster schwerst erkrankter Corona-Fall in Europa bekannt wurde. "Patient 1", so wurde der passionierte Langstreckenläufer auch genannt, war vor seiner Corona-Erkrankung zwei Halbmarathons gelaufen und hatte trotz Fieber noch Fußball gespielt. Mattia überlebte, musste in der Klinik aber fast drei Wochen lang künstlich beatmet werden.

Wann auch gut trainierte Sportler anfällig für Corona sind

Wie kommt es, dass auch Leistungssportler einen solchen schweren Krankheitsverlauf zeigen? Mediziner erklären die Schwere des Verlaufs mit dem „Open-Window-Effekt“: Menschen, die extrem viel Sport treiben, können nach dem Sport ein leicht geschwächtes Immunsystem haben, so der Essener Virologe Professor Dr. Ulf Dittmer,

Das passiert im Körper nach einem harten Training oder Wettkampf

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    Insbesondere nach hohem Trainingspensum oder einem Wettkampf, etwa einem Marathon, bilde der Körper vermehrt rote Blutkörperchen, um die Sauerstoffversorgung des Organismus weiter zu gewährleisten, erklärt der Leiter des Instituts für Virologie am Uni-Klinikum Essen. "Das geht dann auf Kosten der Bildung der weißen Blutkörperchen, das sind die Immunzellen."

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    Letztlich braucht es für eine Ansteckung und Erkrankung aber immer einen Kontakt zu einem Überträger. Gibt es den, steckt sich ein Sportler in solch einer Situation möglicherweise schneller an als der Nichtsportler. Egal, ob mit dem Coronavirus oder einem Grippe-Erreger. Dittmer: "Also auch Leistungssportler, die meinen sie seien supergut und ihnen könne nichts passieren, sind vor einer Infektion nicht gefeit. Das wäre eventuell ein Trugschluss." (mawo)

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