Duisburg. Die Duisburger Polizei hat 2019 insgesamt 180.000 Einsätze absolviert. Neue Aufgabe dabei: 40 mal mussten Beamte bei Hochzeitskonvois eingreifen.

Die Duisburger Polizei ist im Jahr 2019 insgesamt zu 180.000 Einsätzen ausgerückt. 151.000 Notrufe gingen in der Leitstelle über die 110 ein. Der Polizeieinsatzbericht führt unter anderem auch die Zahl der Einsätze gegen Clan-Kriminalität und bei Hochzeitskonvois auf. Alle wichtigen Fakten:

Polizei Duisburg: Gesamtzahl der Einsätze gesunken

Die Gesamtzahl der Einsätze ist im Jahr 2019 um fünf Prozent gesunken – von 156.400 Einsätzen (2018) auf rund 151.000. Eine Viertelmillion Anrufe landete bei der Duisburger Polizei. Allein 151.000 Notrufe über die 110 zählt die Statistik der Behörde, 80.000 davon führten auch zu Einsätzen. Polizeipräsidentin Elke Bartels spricht ihrer Belegschaft mit Blick auf die Zahlen ein Lob aus: „Unsere Beamtinnen und Beamten sind Tag und Nacht an 365 Tagen im Jahr einsatzbereit. Das erfordert viel Motivation, volle Hingabe und verdient unser aller Respekt und Anerkennung.“

Clankriminalität: Fokus auf den Norden der Stadt

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153 Einsätze hat die Polizei im Kampf gegen kriminelle Clans gefahren. Darunter fallen vor allem Razzien und Kontrollen in Shisha-Bars, Teestuben und Wettbüros. Aus dem Polizeipräsidium heißt es, dass ein Fokus dabei vor allem auf der sichtbaren Präsenz im Norden der Stadt liege. Die Einsatzkräfte hätten Straftaten und Ordnungswidrigkeiten gemäß der Null-Toleranz-Strategie konsequent geahndet, fasst der Einsatzbericht der Polizeipräsidentin zusammen. Gerade bei den Schwerpunktaktionen arbeitete die Polizei mit der Staatsanwaltschaft, dem Ordnungsamt und der Steuerfahndung zusammen.

Polizei: 40 Eingriffe bei Hochzeitskonvois

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Relativ neu für die Einsatzkräfte war im abgelaufenen Jahr der Umgang mit Hochzeitskonvois. Gerade im Zeitfenster Juni bis September machten die Einsätze auf Straßen und vor allem Autobahnen in der Region Schlagzeilen – an einem Wochenende waren es in NRW sogar 32. In 40 Fällen mussten Polizisten auf Duisburger Stadtgebiet eingreifen: Sie gingen unter anderem gegen das Zünden von Feuerwerkskörpern, den Schusswaffengebrauch und Verkehrsverstöße vor. Nach Angaben der Polizeipräsidentin missachteten die Teilnehmer der Konvois bei ihren Fahren rote Ampeln und hielten auf großen Kreuzungen plötzlich an, so dass der Verkehr vor Ort zum Erliegen kam.

Mehr Demos in Duisburg angemeldet

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Einen großen Anstieg verzeichnet die Polizeistatistik beim Einsatzgeschehen rund um Demonstration. Meldeten Veranstalter 2018 noch 219 Demonstrationen und politische Veranstaltungen an, waren es im Jahr 2019 sogar 282. Der Aufmarsch der Partei „Die Rechte“ am 1. Mai und die Kundgebung der islamfeindlichen Pegida am 17. November markierten 2019 die größten Einsätze in diesem Bereich. In beiden Fällen gab es auch Gegendemonstrationen.

Pegida-Demo und Gegenveranstaltung sorgten im November 2019 für einen Großeinsatz.
Pegida-Demo und Gegenveranstaltung sorgten im November 2019 für einen Großeinsatz. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Tägliche Suche nach Vermissten

Familienstreitigkeiten und Vermisstenfälle beschäftigen die Polizei im Jahr 2019 täglich. Eine beeindruckende Zahl: Im Durchschnitt sechsmal am Tag suchten Polizisten im Wach- und Wechseldienst, Beamte der Hundertschaft, die Diensthundeführer oder Kripo-Kräfte nach Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen vermisst wurden. 933 Fälle registrierte die Polizei zudem bei häuslicher Gewalt. Das sind 182 Einsätze weniger als im Jahr 2018.

Bereitschaftspolizei leistet 72.510 Personalstunden

Extrem gestiegen ist im Stadtgebiet die Einsatzzeit der Bereitschaftshundertschaft. Insgesamt 72.510 Personalstunden registrierten die Verantwortlichen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg um 45 Prozent. Ein Grund dafür ist neben dem Anstieg der Demonstrationen auch, dass die Bereitschaftspolizei beim Präsenzkonzept im Norden unterstützt.

Diensthunde erschnüffeln Banknoten

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Und noch ein Blick auf die Diensthunde: Sie waren gemeinsam mit ihren Führern 2019 insgesamt 19.000 Stunden im Einsatz, um Drogen, Vermisste und Banknoten aufzuspüren. Das sind 3000 Stunden mehr als 2018.