Duisburg. Im Zoo Duisburg gibt es Nachwuchs: Ameisenbär-Dame Persea ist Mutter geworden. Besucher werden es schwer haben, die scheuen Tiere zu sehen.

Lange Schnauze, kleine Kulleraugen und gerade einmal 640 Gramm schwer: Die Ameisenbären im Zoo Duisburg haben ein neues Familienmitglied. Zum vierten Mal ist Ameisenbär-Dame Persea Mutter geworden. Das Geschlecht des Jungtieres ist auch bereits bekannt.

Mit viel Routine kümmert sich Persea um ihren jüngsten Spross, beschnüffelt das kleine Fellknäuel und trägt es auf dem Rücken durchs Gehege. Erst im April hatte Persea bereits ein Jungtier bekommen.

Ameisenbären im Zoo Duisburg: Für Besucher schwer zu entdecken

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Über 1.000 Quadratmeter stehen den dämmerungsaktiven Langschnauzen im Zoo am Kaiserberg zur Verfügung. „Für die Tiere haben wir hier den idealen Lebensraum“, sagt Tierpfleger René Ostendorf. Für gewöhnlich sehen er und seine Kollegen die Ameisenbären aber nur von unten, denn tagsüber schlafen sie zusammengerollt in luftiger Höhe. Auch für Besucher wird es schwierig, Mutter und Kind zu entdecken. Denn tagsüber schlafen Tamanduas, wie die kleinen Ameisenbären auch genannt werden, meist an festen Plätzen in der Tropenhalle.

Stellt sich Nachwuchs ein, zieht Persea in einen gesonderten Bereich des Tropenhauses. „So können wir die Entwicklung des Jungtieres besser verfolgen“, erklärt Ostendorf. Gemeinsam mit Zootierärztin Dr. Kerstin Ternes führte der Tierpfleger den ersten Gesundheitscheck für das Jungtier durch. Wiegen, Messen und Bestimmung des Geschlechtes standen auf dem Programm. Das Ergebnis: Es ist ein Weibchen. „Alles wunderbar, die Kleine ist fit“, sagt Dr. Kerstin Ternes.

40 Zentimeter lange Zunge

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Bevor es zurück ins Gehege geht, bekommt das Jungtier noch seinen Personalausweis. „Mit einer Kanüle setzen wir einen reiskorngroßen Chip unter die Haut. Auf diesem befindet sich eine einmalige Nummer, die das Jungtier ein Leben lang begleiten wird und mit einem Lesegerät abgelesen werden kann“, erklärt Ternes. Mutter Persea nimmt von der Aktion nichts wahr – sie schlabbert mit lautem Schmatzen eine Avocadohälfte aus.

Mit dem langgestreckten, schmalen Kopf, dem muskulösen Wickelschwanz und den kräftigen Krallen ist der Tamandua der kleine Bruder vom Großen Ameisenbären, welcher ursprünglich in den Regenwäldern Südamerikas vorkommt. Ständig auf der Suche nach Baumtermiten und -ameisen, durchforsten die Tiere die Baumkronen, aber auch das Unterholz. Haben sie Beute gefunden, brechen die kleinen Kraftpakete die Behausungen ihrer Nahrung mit ihren langen Krallen auf. Anschließend werden Ameisen und Termiten mit der bis zu 40 Zentimeter langen Zunge aufgeschleckt.

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