Duisburg. Tierschutzaktivisten haben am Sonntag mit Plakaten vor dem Duisburger Zoo protestiert. Sie kritisieren die Gefangenhaltung von Delfinen.
Seit Jahren kämpft die Tierschutzorganisation Peta gegen die Delfinhaltung im Duisburger Zoo. Am Sonntag fand vor dem Zooeingang an der Mülheimer Straße erneut eine Protest-Aktion statt. Als Delfine verkleidet und in Ketten gelegt informieren sie Zoo-Besucher und Passanten über die Haltung der Delfine in Gefangenschaft.
Die Aktivisten kritisieren, dass die Betonbecken im Delfinarium des Zoos am Kaiserberg keine artgerechte Heimat für die intelligenten Tiere sein können. Die Delfine könnten etwa ihre Echoortung nicht nutzen und nicht jagen. In den Shows würden die Tiere „als Zirkusclowns missbraucht“, sagt Jennifer Lerch, Leiterin der Protestaktion.
Delfinhaltung: Zoo Duisburg hat schon mehrfach Stellung bezogen
„Während ihre Artgenossen bis zu 100 Kilometern am Tag schwimmen, müssen die Delfine in Duisburg in kahlen Betonbecken ausharren und sind den Geräuschen des Publikums ausgesetzt“, sagt Jennifer Lerch. Unterstützung erhält das Peta-Streetteam von dem Verein „freedom for dolphins and whales“. Gemeinsam fordern sie von den Verantwortlichen des Zoos, das Delfinarium zu schließen und die Meeressäuger an ein betreutes Meeresreservat zu übergeben.
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Der Zoo Duisburg hat schon mehrfach Stellung zur Delfinhaltung bezogen. Im vergangenen Jahr sagte Zoo-Chefin Astrid Stewin dieser Redaktion: „Es gibt keinerlei wissenschaftlich belegbare Grundlage, auf der sich belegen ließe, dass die Haltung unserer Delfine nicht tiergerecht ist. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Weltweit anerkannte Fachleute auf dem Gebiet haben unsere Tiere ausführlich beobachtet und konnten keinerlei Verhaltensunterschiede zu Delfinen feststellen, die in freier Wildbahn leben.“ Die Tümmler hätten einen hervorragenden Gesundheitszustand und lebten „in einem harmonischen Sozial- und Familienverbund“. Auch Echoortung könnten die Tiere betreiben.