Duisburg. Beim Duisburger City Grill haben schon Horst Schimanski und Alt-Kanzler Gerhard Schröder gegessen. Besitzer Thomas Koch ist „nebenbei“ Zahnarzt.

Eigentlich wollte Dr. Thomas Koch nur die Ehe seines Freundes retten. Nun ist er seit 19 Jahren Chef mehrerer Currywurst-Buden in Duisburg. Nicht irgendwelcher, sondern unter anderem der Kultbude City Grill an der Untermauerstraße, an der schon Tatort-Ermittler Horst Schimanski und Alt-Kanzler Gerhard Schröder ihre Currywurst aßen. Neulich fanden hier erst wieder Dreharbeiten für einen Youtube-Film statt.

„Das Ruhrgebiet ist die einzig wahre Heimat der Currywurst“Mitarbeiterin Safiya Sivic schnibbelt ungerührt die Wurst: „Bei mir ist jeder Kunde gleich.“ Sie kennt das Geschäft seit Jahrzehnten: „Der Chef hat mich hier mit übernommen.“ Ganz gleich, ob die hungrigen Kunden mittags oder nach Mitternacht aus der Kneipe kommen: „Die meisten sind lieb.“

Duisburger Zahnarzt wollte die Ehe seine Freundes retten – und kam so zur Currywurst

Der City Grill stellt seit Jahren von mittags bis nachts die Currywurst-Versorgung in der Innenstadt sicher.
Der City Grill stellt seit Jahren von mittags bis nachts die Currywurst-Versorgung in der Innenstadt sicher. © FUNKE Foto Services | Foto: Alexandra Roth

Ob Currywurst schädlich für Zähne ist, ist nicht überliefert. „Weder besonders gut noch schlecht“, sagt Dr. Thomas Koch, der noch zwei Mal pro Woche Patienten in seiner Duisserner Praxis behandelt. Imbiss-Besitzer ist er eigentlich mehr durch Zufall geworden. „Die Frau eines Freundes hat die Stehrestaurants geführt. Als ihr Mann pensioniert wurde und sie ihren Ruhestand im Ausland verleben wollten, mussten sie immer wieder nach Duisburg fahren, um nach dem Rechten zu sehen.“

Sie baten Koch um einen Gefallen – und dieser ließ sich überreden, in das Pommes-Currywurst-Geschäft einzusteigen. „Ich hab’ mich erst einmal selbst hinter die Theke gestellt, um heraus zu finden, was die Kunden wünschen.“

Eins war früh klar: An der Qualität der Wurst sollte nicht gespart werden. Seit jeher wird sie von der Metzgerei Simon Berns geliefert.

Schatz Schlemmerecke im Duisburger Süden vor kurzem übernommen

Am Wochenende, wenn alle abends ein halbes Hähnchen essen möchten, sollte man besser vorbestellen. Der „Hähnchenking“ gehört ebenfalls zur Pommes-Currywurst-Dynastie des Zahnarztes.
Am Wochenende, wenn alle abends ein halbes Hähnchen essen möchten, sollte man besser vorbestellen. Der „Hähnchenking“ gehört ebenfalls zur Pommes-Currywurst-Dynastie des Zahnarztes. © FUNKE Foto Services | Foto: Alexandra Roth

Inzwischen gehören fünf Lokale zu Kochs Currywurst-Imperium: An der Steinschen Gasse, direkt auf der anderen Straßenseite vom City-Grill, gibt es einen zweiten Schalter. Am Lutherplatz in Duissern gibt es ein Pommes-Rondell und an der Königsberger Allee/Ecke Moltkestraße stehen die Kunden Schlange für die halben Hähnchen. Der letzte Neuzugang ist die „Schatz Schlemmerecke“ . „Interessanterweise läuft der Imbiss auf dieser Seite viel besser als an der Steinschen Gasse. Dabei gibt es dasselbe Sortiment. In Duissern haben wir zusätzlich noch Mittagstisch.“

In dem Hähnchengrill wird täglich Hausmannskost aufgetischt. In der Salat-Theke wartet Böhnchen-Salat in Sahnesauce. Anders als an der Untermauerstraße kann man hier auf rot gepolsterten Stühlen Platz nehmen. In einer Ecke blinkt ein Spielautomat. Koch ist mit der Resonanz der Gäste und dem Umsatz zufrieden. „Wir haben viele Stammkunden. Jeder hat seinen Lieblings-Imbiss“, weiß Koch.

Pommes spezial, Hotdog und Currywurst gehen über die Theke

An der Untermauerstraße arbeitet Safiya Sivic zügig die Bestellungen ab. „Pommes spezial und Hotdog“ ordert eine Schülerin. Ein Mann im Anzug gönnt sich eine „doppelte Curryfriko mit Pommes.“ Sein Kollege eine klassische „Currywurst Pommes-Schranke“.

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Safiya Sific steht mit ihrem Kollegen zwischen Herd und Theke. „Wir schneiden die Wurst mit der Hand. Das geht schneller als mit der Maschine.“ Viele Kunden kennt sie seit Jahren. Nur sie selbst isst deutlich seltener Pommes als früher. Das ficht Dr. Thomas Koch nicht an. Hauptsache seine Kunden sind der Meinung: „Pommes-Currywurst geht immer.“

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