Duisburg. Ein Gutachten bringt der Polizei Duisburg neue Anhaltspunkte bei der Suche nach der Mutter des toten „Baby Mia“. Wie die Ermittler weitermachen.
Neue Spur im Fall „Baby Mia“: Am 17. November 2018 entdeckten Arbeiter in einer Altkleider-Sortieranlage im polnischen Kielce in einem Container die Leiche eines Neugeborenen. Der Kleidertransport war aus Duisburg gekommen. Die Ergebnisse eines Gutachtens geben nun neue Anhaltspunkte zur bis heute nicht gefundenen Mutter.
Die Ergebnisse einer Isotopenanalyse bestätigen laut Polizei, dass die Mutter des toten Babys zum Zeitpunkt der Schwangerschaft im Großraum Duisburg gelebt hat. „Die aufwendige Untersuchung von Muskel- und Gewebeproben des Säuglings hat städtetypische Eigenschaften nachgewiesen“, erklärt Polizeisprecherin Jacqueline Grahl.
Das bedeutet, dass in den Gewebeproben Stoffe gefunden wurden, die zum Beispiel durch die Industrie nur in Duisburg im Boden oder in der Luft vorkommen. „Natürlich kann die Frau auch an der Stadtgrenze in Moers oder Mülheim leben oder gelebt haben“, sagt Grahl.
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„Baby Mia“: Polizei Duisburg schickte DNA-Proben an Speziallabor
Im Januar hatte die Ermittlungskommission das Gutachten in Auftrag gegeben und die Proben an ein Speziallabor in Bayern geschickt. Teilweise wurden die Untersuchungen in Amsterdam und in anderen europäischen Speziallaboren durchgeführt. Nun erhielt die Duisburger Polizei erste Ergebnisse. Ein ausführlicher schriftlicher Bericht soll folgen.
Die Suche nach der Mutter hat die Polizei Duisburg nach der bewegenden Beerdigung am 17. Januar auch nicht eingestellt. „Das ist für alle hier eine Herzensangelegenheit“, versichert Jacqueline Grahl, die bei der Beerdigung am Grab von „Baby Mia“ stand.
Neue Erkenntnisse bringen Bewegung in die Suche nach der Mutter
Die neuen Erkenntnisse bringen nun noch einmal Bewegung in die Ermittlungen. Die Polizei möchte in den kommenden Tagen in Duisburg Plakate aufhängen, um weitere Hinweise zu erhalten. Mit der Plakatierung beginnen die Beamten zunächst im linksrheinischen Stadtteil Rumeln. Dort hatte ein Zuegenhinweis zu einer Frau geführt, bei der eine weitere Babyleiche gefunden wurde. Die Ermittlungen zeigten jedoch, dass kein Zusammenhang zwischen den beiden toten Kindern besteht.. Die Mutter dieses toten Säuglings stand mittlerweile bereits vor Gericht. Nach Angaben von Polizeisprecherin Grahl sollen die Plakate dann in Beeck und im gesamten Stadtgebiet aufgehängt werden.
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Auch in den sozialen Netzwerken starten die Behörde einen weiteren Versuch: In Videos wird vor der Wiederholungsgefahr beim Neonatizid (Kindstötung innerhalb von 24 Stunden nach der Geburt) gewarnt und wiederholt darum gebeten, dass sich Zeugen, die Angaben zu der Mutter machen können, bei der Polizei melden. Dabei richtet die Polizei auch ganz konkrete Fragen an das Umfeld der Mutter. Es gehe um eine Frau, die im Jahr 2018 ihre Kleidungsstil geändert, sich sozial zurückgezogen oder möglicherweise kräftezehrende Arbeit oder Sport vermieden habe.
E-Mail-Adresse für Zeugen: mia@polizei.nrw.de
„Experten des Landeskriminalamts sagen, dass sich Zeugen, die den Beteiligten nahestehen, auch nach über einem Jahr häufig noch melden“, sagt Jacqueline Grahl hoffnungsvoll. Die Ermittlungskommission habe deshalb auch noch einmal eine E-Mail-Adresse eingerichtet. Hinweise nehmen die Ermittler nun auch unter mia@polizei.nrw.de entgegen. . Unter duisburg.polizei.nrw/mia ist eine eigene Internetseite mit allen Infos online. Natürlich können Zeugen sich auch weiterhin unter der Telefonnummer 0203 280 0 mit der Polizei Duisburg in Verbindung setzen.