Duisburg. Michael Steindl inszeniert das neue Stück von Patrick Marber um den großen Verführer mit vielen „Eigengewächsen“. Und Helmuth Hensen als Vater.
Mit dem Gastspiel des Deutschen Theaters Berlin „Medea. Stimmen“ am Samstag im großen Haus und „Don Juan“, der ersten Premiere der Spielzeit zuvor am Freitag, 18. Oktober, im Foyer III steht ein pralles Schauspielwochenende vor der Tür. Die Premiere ist ausverkauft, für die nächsten Vorstellungen am 20. und 25. Oktober gibt es noch Karten.
Don Juan ist eine der reizvollsten Figuren der europäischen Kulturgeschichte: Der so charismatische wie rücksichtslose Frauenheld inspirierte Mozart, Molière, Baudelaire und viele andere große Autoren und Komponisten zu Meisterwerken. Schauspiel-Intendant und Regisseur Michael Steindl inszeniert nun eine neue Adaption des Stoffes durch den britischen Autor und Comedian Patrick Marber, den er zu seinen Lieblingsautoren zählt.
Patrick Marbers „Hautnah“ stand fünf Jahre lang auf dem Spielplan
„Patrick Marbers neuer ,Don Juan’ ist eine typisch britische Komödie: schnell, scharf, schamlos und mit großem Wortwitz“, schwärmt Steindl auch von Marbers neuem Stück, das im Februar in Münster seine deutschsprachige Erstaufführung erlebte. Bereits 2009 hatte Steindl mit „Hautnah“ ein Marber-Stück auf den Spielplan gesetzt – und fünf Jahre im Foyer III gezeigt wurde.
Über „Don Juan“ sagt Steindl: „Marber aktualisiert die 350 Jahre alte Vorlage des französischen Dichters Molière mit großer Klugheit und schafft es, einen Don Juan zu zeichnen, der einen auch heute noch sprachlos macht. Völlig ohne Scham übertritt er sämtliche moralische Regeln der Gesellschaft, erzählt von der Faszination des Tabubruchs und stellt damit die Frage nach den Grenzen der eigenen Freiheit.“
Der schamloser Held scheut vor keiner Verführung zurück
Denn Don Juan, genannt DJ, schreckt nicht davor zurück, seine frischgebackene Ehefrau mit einem kroatischen Supermodel zu betrügen, und die am Krankenbett ihres Mannes trauernde Braut ist für ihn das perfekte „Opfer“ seiner Verführungskünste. Selbst die geheimnisvoll mahnenden Worte einer steinernen Statue scheinen ihn nicht von seinem Weg abbringen zu können.
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„Don Juan“ ist eine Produktion des Jungen Ensembles am Theater Duisburg. Bei der Auswahl der Schauspieler profitierte Steindl von der langjährigen erfolgreichen Nachwuchsarbeit seines Jugendclubs Spieltrieb. Die Rolle des Don Juan übernimmt Behzad Sharifi, der in den vergangenen Jahren in mehr als 100 Vorstellungen am Theater Duisburg zu sehen war.
Auf die Bühne kehren „Eigengewächse“ als Profis zurück
Als sein Diener Stani ist erstmals seit fünf Jahren der Schauspieler Adrian Hildebrandt wieder im FOYER III zu erleben. Der geborene Duisburger spielte fünf Jahre lang im Spieltrieb-Ensemble, bevor er eine professionelle Schauspiel-Ausbildung in Linz begann. Nach erfolgreichem Abschluss und Engagements unter anderem am Volkstheater Wien ist er nun für eine Spielzeit fest als Schauspieler am Theater Duisburg engagiert.
Mit Hanna Kertesz, Kristina Pernitzki, Sarah Steinbach, Juliette van Loon, Bashar Al Murabea, Henning Grimpe und Leonhard Thelen werden auch viele weitere Rollen von Darstellern verkörpert, die bei Spieltrieb erstmals Theaterluft schnupperten. Auch Bühnenbildnerin Dorothea Lütke Wöstmann, Kostümbildnerin Frederike Marsha Coors und der musikalische Leiter der Produktion, Wolfgang Völkl, arbeiteten bereits mehrfach mit den jungen Schauspieltalenten am Theater Duisburg.
Erstmals zu Gast in einer Produktion im FOYER III ist Helmut Hensen, Schauspieler am Rheinhausener Komma-Theater und langjähriger Leiter des Kinder- und Jugendtheaterfestivals „Kaas & Kappes“. Er spielt Don Juans Vater Ludwig.