Duisburg. . Zoo Zajac hatte zur 13. Anglermesse in den Landschaftspark Nord geladen. Dort informierten sich zahlreiche Hobby-und Profi-Fischer.

Wie bekomme ich die dicke Hechtdame am besten an den Haken? Angelexperte Uli Beyer vom Möhnesee kennt die richtige Antwort: „Es kommt darauf an, den Köder attraktiv – also so krank wie möglich – zu präsentieren.“ Wie das gelingt, lernen die Besucher am großen Köderbecken der 13. Angelmesse im Landschaftspark Nord kennen.

Dafür verwandelt sich die Kraftzentrale am Wochenende in ein echtes Paradies für Hobby- und Profifischer: Unzählige Angelruten, künstliche Köder und die passende Ausrüstung fürs Fliegenfischen gibt es an den rund 100 Ständen für die Gäste zu entdecken. „Bisher läuft es besser als im vergangenen Jahr. Da wurden viele Besucher vom Glatteis abgeschreckt“, sagt Kathi Geven von Veranstalter Zoo Zajac erfreut.

Sascha Pütz hat sich aufs Fliegenfischen spezialisiert und baut an seinem Stand die verschiedensten Insekten nach.
Sascha Pütz hat sich aufs Fliegenfischen spezialisiert und baut an seinem Stand die verschiedensten Insekten nach. © Jörg Schimmel

Uli Beyer erklärt an seinem Stand, wie verschiedene Köder durchs Wasser gezogen werden sollten. Die „Jerkbaits“ etwa bewegt der Angler ruckartig im Zickzack-Muster. „So entsteht der Eindruck von einem kranken Fischchen im Todeskampf“, sagt der 57-Jährige. Um den perfekten Fang zu machen, spielen aber auch noch andere Faktoren wie die Wassertiefe oder die Köderfarbe eine große Rolle. „Generell braucht man Wissen aus der Physik, Chemie und Biologie“, findet Beyer, der sich sein Hobby zum Beruf gemacht hat und regelmäßig Angelkurse anbietet.

Köderbecken ist eine beliebte Attraktion

Das Köderbecken lockt den ganzen Tag über immer wieder viele Gäste an. Darunter ist auch Thomas Acker, der extra mit seinen Angelsport-Kollegen aus dem Sauerland angereist ist. „Ich bin eigentlich Fliegenfischer, aber es ist trotzdem faszinierend, wie man einen Köder so ausrichten kann“, sagt Acker, der sich schon mit neuem Zubehör eingedeckt hat.

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Einige Meter weiter zeigt Horst Putzicher am „Fly Fishing-Pool“, wie das Fliegenfischen - eine spezielle Methode des Angelsports - funktioniert. Dazu jagt der Profi vom „Fliegenbindekreis Hagen“ mit der Angel eine dünne Schnur über das Becken. Auf den ersten Blick erinnert das an eine Peitsche. Am Ende der Leine hängen Köderimitate, wie etwa Libellenlarven oder Eintagsfliegen. „Die Schnur brauchen wir, weil die Köder allein zum Werfen zu wenig wiegen“, erklärt Putzicher.

Fliegenbinden in Sekunden oder Tagen

Und auch für das Fliegenbinden gibt es bestimme Techniken: Kollege Sascha Pütz hat sich darauf spezialisiert und baut an seinem Stand die verschiedensten Insekten für etwa Forellen, Barsche und Lachse nach. Dafür bindet er Materialien wie Garn, bunte Federn und Felle um einen Haken. „Die Farben sind hier besonders wichtig, um die Insekten auch so echt wie möglich zu imitieren. Das lockt dann die Fische an“, sagt der 46-Jährige. Je nach Köderart braucht Pütz zwischen 30 Sekunden und drei Tagen.