Duisburg. . 16 000 Besucher kamen zur Angelmesse im Duisburger Landschaftspark, wo 95 Aussteller Köder, Kescher, Kähne und mehr zeigten.
- Mit 16 000 Besuchern kamen trotz Blitzeis noch mehr Interessenten zur Angelmesse als im Vorjahr
- Knapp 100 Händler boten ein breites Sortiment an Zubehör für das beliebte Hobby am Wasser an
- Auch Tipps für Reisen zu lohnenden Fischrevieren gab es im Duisburger Landschaftspark
Glibberig und grün liegt der zeigefingergroße Fisch im Holzkasten von Sven Mathiesen. Der Gummiköder für Zander und Welse ist einer der Renner auf der Angelmesse 2017.
Im Landschaftspark Nord fand von Freitag bis Sonntag die zwölfte Publikumsmesse für Hobby-Fischer und Angel-Experten statt. Etwa 16 000 Besucher begutachteten Ruten und Köder und informierten sich über Reisetipps und Fliegenbinden. Damit kamen rund 1000 Petri-Jünger mehr als im vergangenen Jahr, trotz teilweiser spiegelglatter Straßen. 95 Aussteller präsentierten alles rund ums Thema Angeln.
Umweltbewusstes Fischen liegt im Trend
Einer der Händler ist Sven Mathiesen mit seinen elastischen Gummifischen. Rund um seinen Stand tummeln sich die Fischfreunde und inspizieren die Glibberköder. Das Besondere: „Diese Köder sind nicht giftig. Die Weichmacher werden auch in der Nahrungsmittelindustrie verwendet“, erklärt der 50-jährige Mathiesen.
Und gerade umweltbewusstes Fischen scheint im Trend zu liegen. „Die Leute holen mehr und mehr Qualität. Wir produzieren in Niedersachsen und eben nicht in Asien, aus denen die meisten billigen Köder herkommen“, berichtet der Mann aus Schleswig-Holstein. Für ihn laufe die Messe perfekt: „Ich bin zum ersten mal hier, aber wir werden überrannt.“
Zwischen Romantik und Vollgas
Das Thema Umwelt und Naturschutz ist auch für den Rheinischen Fischereiverband immer wichtiger. „Bei vielen Anglervereinen spielt Naturschutz eine immer größere Rolle – nicht nur das Fischen an sich“, weiß Egon Luettke vom Dachverband, der alle Vereine an der Rheinschiene entlang betreut. 45 000 Angler sind dort registriert. „Wir bieten an Schulen Angel-AGs an, um Kinder für die Natur zu interessieren“, sagt Luettke. Dabei seien zentrale Inhalte, wann und wie man ordnungsgemäß fischen darf und weshalb die Gewässer geschützt werden sollten.
Messegast Thomas Trappert fischt nicht am Rhein und Umgebung, sondern in seiner Heimat in Baden-Württemberg. „Auf kleinen Flüsschen“, erzählt der 46-Jährige. Er steht vor einem Reiseaussteller, der Fahrten nach Schweden anbietet. „Das ist schon ein kleiner Traum von mir. Irgendwo am schwedischen See, auf einem kleinen Boot“, verrät Trappert, der seit seinem elften Lebensjahr angelt. „Mal gucken, ob was dabei ist“, gibt er sich optimistisch.
Nicht ganz so romantisch geht’s bei einem der Bootstände zu. Ein schwarzes Aluminium-Boot glänzt in der 6000 Quadratmeter großen Kraftzentrale. 115 PS können den Kahn auf bis zu 80 Km/h beschleunigen, vier integrierte Echolote lassen elektronisch die Bodenstruktur und Fischwärme erkennen, eine Karte mit der gefahrenen Route wird automatisch erstellt.
„Damit die Leute sich ganz aufs Angeln konzentrieren können“, so Bootshändler Christopher Gräf. 50 000 Euro kostet das Gefährt, das für große Flüsse wie Rhein, Wolga oder Maas geeignet ist. „Die Messe ist ein ,must-have’ für Händler“, sagt Gräf und bescheinigt den Messebesuchern ein extremes Fachwissen.