Duisburg. Die Loveparade-Gedenkfeier am Montag um 17 Uhr ist erstmals öffentlich zugänglich. Das stößt auf Kritik bei den Betroffenen und Traumatisierten.
Die Loveparade-Katastrophe jährt sich am Montag zum siebten Mal: Auch diesmal wird am Vorabend an der Gedenkstätte im Karl-Lehr-Tunnel die „Nacht der 1000 Lichter“ zelebriert. Um 18 Uhr beginnt am Sonntag das Treffen an jener Stelle, an der am 24. Juli 2010 insgesamt 21 junge Menschen ihr Leben verloren und Hunderte verletzt und traumatisiert wurden. Gegen 20.30 Uhr beginnen die Teilnehmer mit dem Aufstellen der Kerzen. Als Veranstalter dieser Zeremonie fungiert diesmal der Verein Bürger für Bürger.
Tags darauf am Montag findet ab 17 Uhr die Gedenkfeier am Unglücksort statt. Diese ist erstmals öffentlich zugänglich. Vertreter der Verletzten und Traumatisierten kritisierten diese Entscheidung. „Uns wird so der geschützte Raum genommen. Ich weiß, dass viele diese schwierigen und emotional aufwühlenden Momente lieber unbeobachtet erleben wollen“, sagte Dirk Schales, Sprecher einer Betroffenen-Initiative. „Ich weiß, dass deshalb mehrere Betroffene nicht kommen werden.“ Aus Sicht der Initiative stünden die Opfer längst nicht mehr im Mittelpunkt des Gedenkens. „Unsere Bedürfnisse werden seit längerem fast gar nicht mehr berücksichtigt“, richtete Schales seine Kritik in Richtung Loveparade-Stiftung.
Wegen der Gedenkfeierlichkeiten wird die Karl-Lehr-Straße im Bereich des Tunnels laut Stadt Duisburg ab Sonntag, 23. Juli, um 18 Uhr bis Montag, 24. Juli, um 20 Uhr für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt. Umleitungsempfehlungen werden ausgeschildert. Fußgänger und Radfahrer können den Bereich hingegen jederzeit passieren.