Duisburg. . Am „Carfreitag“ wird die Polizei im Duisburger Norden wieder die Tuning-Szeneins Visier nehmen, die sich dort regelmäßig Wettrennen liefert.

  • Polizei kontrolliert über die Ostertage wieder die Raserszene im Duisburger Norden
  • Schwerpunkt liegt auf dem Feiertag, der unter Tuning-Fans nur „Carfreitag“ genannt wird
  • Stadt Duisburg wird einige der betroffenen Straßen auf eine Fahrspur verengen

In der Raserszene genießt der Karfreitag Kultstatus. Er wird von Tuning-Fans in Anspielung auf das englische Wort für „Auto“ nur „Carfreitag“ genannt. Vor allem im Duisburger Norden gab es in den Vorjahren an diesem Tag stets zahlreiche Verkehrsverstöße von unvernünftigen Pkw-Besitzern, die sich mit teils drastisch überhöhter Geschwindigkeit waghalsige Wettrennen lieferten. Die Polizei will das verhindern und wird mit einem Großaufgebot zahlreiche Kontrollpunkte einrichten. Der Fokus liegt dabei auf Alt-Hamborn.

Bereits im Vorfeld setzt die Polizei diesmal auch auf Aufklärung innerhalb der Zielgruppe. Daher ist sie am heutigen Donnerstagabend im UCI-Kino am Hauptbahnhof zu Gast. Dort läuft die Premiere des Hollywood-Blockbusters „Fast & Furious 8“, der vor allem ein junges, männliches und autoaffines Publikum anspricht. „Mit Hilfe einer Computersimulation wollen die Kollegen dort die Gefahren aufzeigen, die durch zu schnelles Tempo auf der Straße drohen“, erläutert van der Maat. Bei den Kinofilmen würden professionelle Stuntteams in einem abgesperrten Bereich aufs Gaspedal drücken. „Das Risiko beim Rasen auf öffentlichen Straßen ist hingegen nicht einschätzbar“, so der Sprecher.

Schwerpunkt: Duisburger Straße

Die Polizei misst nicht nur die Geschwindigkeit, sie überprüft auch die getunten Wagen.
Die Polizei misst nicht nur die Geschwindigkeit, sie überprüft auch die getunten Wagen. © Ingo Otto

Vor allem am Freitag und Samstag wollen die Ordnungshüter ab den frühen Abendstunden bis tief in die Nacht die Raser auf der Duisburger Straße (L 1) und den umliegenden Vierteln ins Visier nehmen. Neben den Beamten des Verkehrsdienstes kommen auch Kräfte der Hundertschaft zum Einsatz. Die Stadt Duisburg sitzt ebenfalls mit im Boot: Einige ihrer Radarwagen werden an den bekannten neuralgischen Punkten Position beziehen.

Nicht nur einheimische Autofans

Die Erfahrung aus den Vorjahren hat gezeigt, dass nicht nur einheimische Autofans nach Alt-Hamborn kommen. „Knapp die Hälfte der Kontrollierten stammte zuletzt stets aus benachbarten Ruhrgebiets-Städten“, erklärte Polizeisprecher Ramon van der Maat auf Anfrage dieser Zeitung. Neben Geschwindigkeitskontrollen wollen die Beamten die Wagen auch auf ihre Verkehrssicherheit hin überprüfen. „In den Vorjahren musste so manches getunte Auto von uns sichergestellt werden“, berichtete van der Maat.

Um die Raser-Lust am „Carfreitag“ im Keim zu ersticken, setzen Stadt und Polizei neben den Kontrollen auch auf die Verengung einiger Straßen auf eine Fahrspur. Auf diese Weise sollen die Rennen verhindert werden.

Im Vorjahr verteilte die Duisburger Polizei 100 Verwarngelder, 26 Platzverweise, 21 Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten sowie drei Fahrverbote. Außerdem lieferte sich der Fahrer eines frisierten Mopeds unter Drogeneinfluss eine Verfolgungsjagd mit der Polizei.