Bochum/Duisburg. Karfreitag trifft sich in mehreren Städten in NRW die Autotuning-Szene. Die Polizei will mit verstärkten Kontrollen gegen Raser vorgehen.

Es ist ein Hochfest für die Tuning-Szene: Am sogenannten Carfreitag wollen Autofans in mehreren NRW-Städten mit tiefergelegten Wagen, ungewöhnlichen Lackierungen und lautstarken Musikanlagen für Aufsehen sorgen. Immer wieder kommt es dabei zu Verkehrsverstößen. Mit intensiven Kontrollen und Verboten will die Polizei Raser stoppen und nicht zugelassene Fahrzeuge aus dem Verkehr ziehen.

Besonders hart geht die Stadt Paderborn in diesem Jahr gegen die Tuning-Szene vor. Für den Freitag hat die Stadtverwaltung eine Allgemeinverfügung erlassen. Demnach sind im gesamten Stadtgebiet den ganzen Tag lang keine Treffen und Fahrvorführungen erlaubt, wie es in einer Mitteilung heißt. Die bisher von den Tunern benutzten Flächen seien gesperrt.

Polizei in Bochum erwartet hunderte Tuningfans

In Bochum werden am Dückerweg an der A40 dagegen hunderte Tuning-Fans aus ganz NRW erwartet. „Wir sind mit einer entsprechenden Zahl von Beamten im Einsatz“, sagte ein Polizeisprecher. In der näheren Umgebung des Treffens werde intensiv kontrolliert. Im vergangenen Jahr zählte die Polizei trotz Regenwetter etwa 500 Fahrzeuge.

In Duisburg sind Polizei und Ordnungsamt schwerpunktmäßig an der L1 in Hamborn im Einsatz. Die lang gezogene Duisburger Straße ist seit langem der Treffpunkt für die Tuning-Szene der Region. Und das, obwohl dort mittlerweile auch Radarfallen und Rotlichtblitzer installiert sind und die zweispurige Straße auf einen Fahrstreifen verengt wurde. „Wir werden aber auch an den übrigen Stellen im Stadtgebiet präsent sein“, kündigt eine Polizeisprecherin an.

Duisburger Polizei plant Aktion zur Fast&Furious-Premiere

Die Carfreitags-Bilanz des vergangenen Jahres in Duisburg waren 100 Verwarngelder, 26 Platzverweise, 21 Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten und drei Fahrverbote. Außerdem lieferte sich der Fahrer eines frisierten Mopeds unter Drogeneinfluss eine Verfolgungsjagd mit der Polizei.

Darüber hinaus will die Duisburger Polizei Autofahrer, die gern mal aufs Gas drücken, mit einer weiteren Aktion sensibilisieren. Zur Premiere des Auto-Actionfilms „Fast & Furious“ baut die Polizei im UCI-Kino am Duisburger Hauptbahnhof einen Computer-Simulator auf und will dort insbesondere junge Fahrer über die Gefahren des Rasens aufklären.

Beamte in Bochum kontrollierten 80 Fahrzeuge intensiv

In Bochum kontrollierte die Polizei im vergangenen Jahr von den rund 500 Fahrzeugen 80 intensiver. 33 Fahrzeuge beanstandeten die Beamten, da diese entweder zu laut, zu breit oder zu tief gelegt waren. Ein Tuning-Fan stellte für diesen Tag einen Rekord auf: Die Polizei miss bei ihm eine Geschwindigkeit von 113 Stundenkilometern – in einer 60er-Zone. Die Bochumer Beamten werden bei ihren Kontrollen in technischen Fragen von Dekra-Mitarbeitern unterstützt. (mit dpa)