Duisburg. . Der Karfreitag ist auch für die Raserszene ein “Feiertag“. In den vergangenen Jahren gingen die Verstöße im Stadtgebiet aber spürbar zurück.

Das Wörtchen „car“ steht im Englischen für „Auto“. Genau deshalb wird der Feiertag in der deutschen Raserszene „Car-Freitag“ genannt. Treffpunkte der geschwindigkeitshungrigen Tuningfans waren in den vergangenen Jahren stets auch die Stadtteile Alt-Hamborn und Marxloh. „Zuletzt haben wir dort an diesem Tag aber spürbar weniger Verstöße festgestellt“, erklärt Stefan Hausch, zuständiger Gruppenleiter beim Verkehrsdienst der Polizei. Dennoch werden die Ordnungshüter den Bereich rund um die alte B 8 auch diesmal genau ins Visier nehmen.

Vor rund zehn Jahren tauchte das Phänomen zum ersten Mal auf: Junge Männer lieferten sich in ihren aufgemotzten Autos mit Beginn der Osterfeiertage wilde Wettrennen auf der Duisburger Straße und der Weseler Straße. Mit quietschenden Reifen und lauter Musik heizten sie von Ampel zu Ampel. „Da gab es auf den anliegenden Parkplätzen sogar Zuschauer, die sich Klappstühle mitgebracht hatten, um zuzuschauen“, so Hausch. Dieses Publikum hätte viele Raser zusätzlich angestachelt.

Zivilfahrzeuge und Standkontrollen in Duisburg

Die Polizei ging mit Kontrollen gegen diese Szene vor. „Und seit 2013 haben wir dort deutlich weniger Vorfälle. Gerade auswärtige Raser kommen wegen der Kontrolldichte nicht mehr nach Duisburg“, weiß Hausch. Auch morgen werden Polizei und Stadt wieder mehrere Radarwagen positionieren. „Vornehmlich im Norden, aber wir haben auch die anderen Stadtteile im Blick“, verrät Hausch. Kräfte der Einsatzhundertschaft und spezialisierte Beamte werden zudem zahlreiche Punkte einrichten, um Fahrzeugkontrollen vornehmen zu können.

„Und wir haben mehrere Zivilfahrzeuge im fließenden Verkehr, um die Raser zu überraschen“, sagt Hausch. Denn noch immer gebe es genügend Unvernünftige: Bei einer Kontrolle vor zwei Jahren hatte der negative Spitzenreiter 107 km/h in einer Tempo-50-Zone auf dem Tacho. Und diesmal können die Strafen noch härter ausfallen. Denn auf ausgewählten Teilstücken der alten B 8 gilt in der Zeit von 22 Uhr abends bis 6 Uhr morgens nun Tempo 30. „Und unser Kontrollschwerpunkt reicht vom frühen Abend bis spät in die Nacht“, sagt Hausch.

Hamborner Altmarkt im Visier

Die Beamten nehmen auch stets den Hamborner Altmarkt ins Visier, weil auch dieser ein beliebter Treffpunkt der Szene ist. Um die Raser auszubremsen, wurden viele Nebenstraßen in besagtem Bereich mit Bodenschwellen ausgestattet. Sie sind Gift für getunte Autos.