Duisburg. . In dem Knotenpunkt von A3 und A40 in Duisburg müssen neun Brücken erneuert werden. Außerdem wird die A3 von sechs auf acht Spuren erweitert.
- Im Kreuz Kaiserberg droht ab 2019 wegen einer Riesen-Baustelle das nächste Autobahn-Nadelöhr
- Neun Brücken und eine Spundwand müssen in dem Verkehrsknotenpunkt neu gebaut werden
- Die fast 50 Jahre alten Bauwerke leiden unter dem immer größer werdenden Verkehrsaufkommen
Duisburg steht in absehbarer Zeit die nächste Riesenbaustelle bevor: Im Autobahnkreuz Kaiserberg müssen neun Brücken und eine Spundwand ausgetauscht und neu gebaut werden. Zudem wird die A 3 in diesem Bereich von derzeit sechs auf dann acht Fahrtspuren verbreitert. Das erklärte Mario Korte, der Abteilungsleiter Straßenbau bei der Straßen-NRW-Niederlassung Ruhr mit Sitz in Essen. Erste Vorarbeiten laufen bereits – wie Vermessungen und Bodenuntersuchungen. „Der Start der Bauarbeiten ist für 2019 geplant“, sagte Korte der WAZ.
Spitzname „Spaghetti-Knoten“
Das Kreuz Kaiserberg ist bundesweit eines der meistbefahrenen Autobahnteilstücke. Pro Tag passieren über 100 000 Fahrzeuge den Verkehrsknotenpunkt, der wegen seines Gewirrs aus Straßen und Brücken im Volksmund „Spaghetti-Knoten“ genannt wird. „Und das Verkehrsaufkommen wird dort immer größer, was für die fast 50 Jahre alten Bauwerke eine immer stärkere Belastung darstellt“, verdeutlich Korte die Grundproblematik.
Eröffnet wurde das Autobahnkreuz im Jahr 1969 nach dreijähriger Bauzeit. Die damaligen Kosten lagen damals bei rund 50 Millionen Mark. Für das neue Projekt plant Straßen NRW mit rund 100 Millionen Euro Kosten. „Das wird ein hoch komplexes Unterfangen, weil wir größtenteils unter Aufrechterhaltung des laufenden Verkehrs bauen wollen“, sagt Korte. Es werde zwischenzeitlich aber auch zu Vollsperrungen kommen müssen.
Die Projektverantwortlichen planen mit einer Bauzeit von fünf Jahren, also bis 2024. Spätestens dann würden die Brückenbauwerke im Kreuz den weiter wachsenden Verkehrsmassen nicht mehr standhalten. „Das ist zwar ein ambitioniertes Ziel“, räumt Abteilungsleiter Korte ein. „Wir arbeiten aber auf diesen Punkt hin.“
Wie bei anderen Projekten in NRW auch, die im Bundesverkehrswegeplan in der höchsten Dringlichkeits-Kategorie eingestuft wurden, gilt auch für das Kreuz Kaiserberg das beschleunigte Klageverfahren. Soll heißen: Bei Einwänden muss direkt letztinstanzlich vor dem Bundesverwaltungsgericht geklagt werden.
Bürger können Bedenken einbringen
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Wichtigste zu erneuernde Verbindungen im Kreuz Kaiserberg sind die A-3-Brücken über die A 40 sowie über die Trasse der Deutschen Bahn sowie einige Tangenten. Aber auch die Brücke an der Auf- und Abfahrt Kaiserberg an der Carl-Benz-Straße muss erneuert werden.
Nach Abschluss des Vorentwurfs folgt das Planfeststellungsverfahren, für das die Bezirksregierung Düsseldorf zuständig ist. In dieser Phase haben dann Duisburger Bürger die Möglichkeit, ihre Anregungen und Bedenken einzubringen. Erst der fertige Planfeststellungs-Beschluss schafft Baurecht.
>> Für die Verbreiterung der A 3 wird Platz geschaffen
Um den achtspurigen Ausbau zu gewährleisten, muss die Trasse der A 3 laut Abteilungsleiter Mario Korte an einigen Stellen verbreitert werden. Dazu müsse der entsprechende Platz teilweise aber erst noch geschaffen werden.
Parallel zu den fünfjährigen Bauarbeiten am Kreuz Kaiserberg soll auch der geplante Neubau der A-40-Rheinbrücke zwischen Essenberg und Neuenkamp starten. „Wir sind da in engem Austausch mit der Deges, die das Brückenprojekt betreut“, sagt Korte. Er verspricht, dass großes Augenmerk auf die Koordination der beiden Baustellen gelegt wird. Fest steht: Es werden staureiche Jahre.