Duisburg/Mülheim. . Wegen immer neuer Mängel verzögert sich die Sanierung der Raffelbergbrücke der A 40. Auch die Arbeiten im Kreuz Kaiserberg dauern länger als geplant.

Die Sanierungsarbeiten an der Raffelbergbrücke der A 40 zwischen der Anschlussstelle Oberhausen-Alstaden und dem Kreuz Kaiserberg werden wohl noch bis zum Sommer 2017 dauern. Ursprünglich hatte der Landesbetrieb Straßen.NRW geplant, die Maßnahme zum Ende dieses Jahres beenden zu können. Allerdings seien im Laufe der Arbeiten immer mehr Mängel an der Bewehrung der 520 Meter langen Spannbeton-Hohlkastenbrücke aufgetaucht: „Das Bauwerk ist stärker beschädigt, als wir es zunächst angenommen hatten“, erklärt Frank Moldenhauer, der bei Straßen.NRW für die Aufsicht auch dieser Baustelle zuständig ist. Die äußeren Stege der Brücke, die die Ruhr überspannt, würden deshalb derzeit verstärkt. Außerdem sollen in dem Bauwerk zusätzliche Bewehrungseisen verlegt werden. Es handele sich dabei um eine äußerst kleinteilige „Handarbeit“.

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Für die Arbeiten sind bestimmte Wetterbedingungen Voraussetzung, Außen- und Bauwerktemperatur müssten ebenso passen wie eine entsprechende Luftfeuchtigkeit. Zwar könnten die Arbeiter auch aus einem beheizten Zelt heraus mit einem Hochdruckwasserstrahl die Bewehrung freilegen und erneuern, „aber von unten können Sie die Brücke schlecht heizen“, sagt Moldenhauer.

Dauerhaft zwei Fahrspuren in beiden Richtungen

Nicht ausgeschlossen sei deshalb, dass in den kommenden Wochen oder gar Monaten je nach Kälteeinbruch auch über einen längeren Zeitraum keine Arbeiter auf der Baustelle zu sehen seien, weil die Arbeiten dann zwangspausieren könnten. Weil aber dauerhaft zwei - wenn auch verengte - Fahrspuren in beiden Richtungen verfügbar sind, sieht Straßen.NRW die mehrmonatige Verlängerung der Maßnahme dennoch „entspannt“.

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Auch die Kosten für die Sanierungsarbeiten, die der Landesbetrieb zunächst mit 1,6 Millionen Euro veranschlagt hatte, würden in diesem Rahmen bleiben, sagt Moldenhauer: „Die werden nicht nach oben schießen.“ Allerdings kann Straßen.NRW nun mit dem Folgeprojekt, der Sanierung der an die Raffelbergbrücke anschließenden, rund 200 Meter langen Autobahnbrücke über den Schifffahrtskanal, auch erst später beginnen. Diese Maßnahme hätte im Frühjahr 2017 starten sollen - unter der jetzt überholten Voraussetzung, dass die Raffelbergbrücke dann saniert gewesen wäre.

Lieferengpässe bei den Leitplanken und eine Unfallflucht

In Geduld üben müssen sich Autofahrer auch bei der Anschlussstelle Duisburg-Kaiserberg im gleichnamigen Autobahnkreuz. Die neue Verkehrsführung hätte eigentlich zum Beginn der Herbstferien fertig gestellt sein sollen, verzögert sich aber erneut. Dort habe der „Teufel im Detail“ gesteckt, erklärt Moldenhauer. Unter anderem seien unvermutete Altlasten in den alten Fahrbahnen aufgetaucht, die nicht mehr wiederverwendet werden konnten und entsorgt werden mussten. Außerdem habe es Lieferengpässe bei den dort zu verbauenden Leitplanken gegeben. Und dann waren da noch unvorhersehbare Zwischenfälle. Vor kurzem sei ein Schwertransport in die Baustelle gefahren und habe dann Unfallflucht begangen. Die Beseitigung der dadurch entstandenen Schäden „hat uns auch wieder drei, vier Tage gekostet“, sagt Moldenhauer.

„Ohne weitere Rückschläge“ soll nun Ende der zweiten Herbstferienwoche der Asphalt eingebracht werden. Am kommenden Wochenende könnte dann zunächst die Ausfahrt in Richtung Essen wieder freigegeben werden. Im Anschluss beginnen die letzten Arbeiten an der Auffahrt, die dann innerhalb einiger weiterer Tage wieder zur Verfügung stehen soll. „Wenn alles gut läuft“, sagt Moldenhauer.