Duisburg. . Center-Pionier Walter Brune fürchtet den Niedergang der Duisburger Innenstadt durch ein Outlet Center. Es sei denn, das wäre mitten in der City.
- Center-Pionier Brune warnt vor einem Designer Outlet auf dem Güterbahnhofsgelände
- Folgen seien eine Verödung der bestehenden Innenstadt tagsüber und auch am Abend
- Als Alternative bringt er Outlet-Geschäfte auf der Königstraße ins Gespräch
Das „Ende der schönen Königstraße“ befürchtet Walter Brune, wenn die Pläne für ein Designer Outlet Center auf dem früheren Güterbahnhofsgelände umgesetzt würden. Brune hat Anfang der 70er Jahre das Rhein-Ruhr-Zentrum in Mülheim geplant, später aber vehement nicht in Innenstadtlagen integrierte Einkaufszentren kritisiert, so auch das inzwischen aufgegebene Outlet-Vorhaben im Bereich der Hamborner Rhein-Ruhr-Halle.
Auch interessant
Folge von Outlet-Ansiedlungen außerhalb von Innenstädten ist laut Brune „immer eine totale Verödung“ der City, es handele sich bei den Duisburger Plänen um ein „Innenstadtzerstörungsprojekt“. Die Kommunalpolitiker verweist der bekannte Architekt und Städteplaner, der auch für die Kö-Galerie in Düsseldorf verantwortlich zeichnete, auf die Erfahrungen aus Oberhausen, wo seit Eröffnung des Centros die Haupteinkaufsstraße „sowohl am Tag als auch am Abend ohne jegliches innerstädtisches Leben“ sei.
Unterstützung erhält Brune vom Einzelhandelsverband
Auch die städtischen Finanzen seien durch Outlet-Projekte betroffen. Während inhabergeführte Geschäfte ihre Gewerbesteuern in der jeweiligen Stadt bezahlten, flössen die Abgaben von Filialisten, wie sie vor allem in großen Einkaufszentren zu finden sind, nur am Ort ihrer Zentrale. Würde das Outlet-Center auf der zuvor für ein Möbelzentrum vorgesehenen Fläche südlich vom Hauptbahnhof tatsächlich errichtet, warnt Brune, werde auf der Königstraße „kein einziges Geschäft übrig bleiben“.
Doch beim Kritisieren belässt es Brune nicht. Und auch gegen ein Outlet hat er nicht generell etwas. Nur sollte es im Herzen der City Platz finden – auf der „Kö“. „Die Königstraße ist an vielen Stellen so breit, dass man schon von einer großen freien Platzfläche sprechen kann.“ Durch Nutzung der Freiflächen könne man dort 100 Läden platzieren, mit der Münzstraße sogar 120. Unterstützung erhält Brune vom Einzelhandelsverband. Dessen Vorsitzender Lars Hoffmann sieht die „Kö“-Idee als „Unikat auf diesem Gebiet“, über das sich nachzudenken lohne.