Duisburg. Mit Duisburg als Filmstadt verbinden die meisten den Schimanski-Tatort. Doch viele weitere Filme wurden hier gedreht. Wo, das zeigt unsere Karte.
Gammelige Jacke, qualmende Zigarette im Mundwinkel und ein "Scheiße" auf den Lippen - so kennt man Tatort-Kommissar Horst Schimanski, gespielt von Götz George. Er machte Ruhrort, so hieß auch die erste Schimmi-Folge, berühmt und wurde selbst zur Kultfigur.
Mit Schimanski kommt 1981 eine neue Sorte Kommissar ins deutsche Fernsehen. Er ist alles andere als ein Vorzeigepolizist, überschreitet gerne mal mit verbalen Entgleisungen und Prügeleien die Grenzen. Er ging nicht neutral an seine Fälle heran, war persönlich involviert und verbog sich für niemanden - das mochten die Menschen an Schimanski. Und so spielte sich Götz George ins Herz der Ruhries und wurde zu Duisburgs Markenzeichen.
Duisburg hat mehr zu bieten als Schimanski-Tatort
Wer an Filme denkt, die in Duisburg gedreht wurden, dem fällt sofort Schimanski ein. Doch viel zu schnell wird dabei vergessen, dass auch andere Filme hier entstanden sind. Für den Dreh von "Das Wunder von Bern" war Sönke Wortmann 2003 im Stadt-Theater und im Casino Bliersheim auf dem alten Krupp-Gelände in Rheinhausen. Maria Furtwängler und Iris Berben drehten historische Filme hier. Fatih Akin machte aus der ersten Pizzeria Duisburgs seinen Film "Solino", den er mit Moritz Bleibtreu unter anderem in Hochfeld drehte.
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Wir haben uns auf die Suche begeben und nachgeforscht, welche Filme in Duisburg gedreht wurden. In der oben stehenden Karte haben wir die Filme lokal für Sie verortet. Wenn Sie auf den Link in der kurzen Beschreibung klicken, erfahren Sie mehr über den Film und den Drehort.
Warum ist Duisburg so beliebt bei den Filmleuten?
Woher kommt es eigentlich, dass Duisburg so beliebt als Kulisse ist? Filmleute sehen Städte mit anderen Augen, sagt Susanne Kirches, von der Duisburger Wirtschaftsförderung. „Was wir als schmuddelig empfinden, erscheint den Location-Scouts als interessant, spannend und zeigenswert." Sie kennt die beliebten Locations und berät Filmcrews. Die Stahlwerkskulisse im Landschaftspark Nord sei so ein Schauplatz.
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"Doch die Anfragen werden weniger", sagt Kirches. Immer seltener kommen Filmteams für aufwendige Produktionen wie "Das Wunder von Bern". Vieles werde nur noch in Filmstudios gedreht, häufig im Kölner Raum.
Auch der Regisseur Sönke Wortmann (unter anderem bekannt durch "Das Wunder von Bern") hat diese Entwicklung bemerkt. In einem Interview sagte er: "Das Filmemachen kostet nun einmal viel Geld. Deshalb ist es am rationellsten, dort zu drehen, wo die Filmcrew wohnt."