Duisburg. Marode Duschen in Duisburger Turnhallen werden wegen zu hoher Legionellen-Werte für 2,5 Millionen Euro grundsaniert. Noch sei aber niemand erkrankt.

Einerseits ist es eine freudige Nachricht für Schüler und Sportler in Duisburg. Andererseits sträuben sich einem doch ein bisschen die Nackenhaare. Die Stadt, respektive das Immobilienmanagement Duisburg als Tochter, will richtig viel Geld in den Hand nehmen, um marode Duschen in Sporthallen wieder auf Vordermann zu bringen.

Nur, dass diese Duschen nicht nur marode sind, sondern das Wasser, das aus ihnen fließt, auch den Grenzwert für Legionellen überschreitet. Erkrankt sei aber bisher niemand, sagt die Stadt. Bereits Ende Mai hatte die Verwaltung angekündigt, rund eine Million Euro in die Sanierung von maroden Schulklos zu investieren. Nun also die Duschen in den Sporthallen. Beginnen wollen die Bauexperten in diesem Jahr. Wenn möglich, sollen bis zum Jahresende alle Arbeiten auch beendet werden.

Warten auf die Genehmigung für die Großsanierung

Richtig viel Geld will die Stadt in die Realschule Hamborn II an der Kalthoffstraße investieren. Die Pausen-WC-Anlage ist marode und soll erneuert werden, die Fassade an Gebäude II bedarf einer Sanierung und der Sanitärbereich der Umkleide soll ebenfalls fit für die Zukunft gemacht werden. 950.000 Euro hat der IMD dafür eingeplant. Der dickste Brocken auf der Liste der Maßnahmen, die noch in diesem Jahr begonnen werden sollen, wenn denn die Investitionsgenehmigung vorliegt.

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Für 400.000 Euro will der IMD an der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Gesamtschule in Hamborn geht es der ollen Dusche im Kellergeschoss des Altbaus an den Kragen. Auch die Außen-WC-Anlage soll wieder so weit auf Vordermann gebracht werden, dass man nicht mehr das Gefühl hat, man sollte sich lieber alles verkneifen. Das gilt auch für die Pausen-WC-Anlage der Gemeinschaftsgrundschule am See, die für 150 000 Euro saniert werden soll. Übrigens die günstigste Maßnahme im Gesamtpaket.

Ebenfalls neue Duschen in den Sporthallen erhalten die Gemeinschaftsgrundschule Karlstraße/Don Bosco Schule für 160.000 Euro, die städtische Förderschule Kopernikusstraße für 180.000 Euro, die Aletta-Haniel-Gesamtschule für 310.000 Euro, die Gesamtschule Meiderich für 250.000 Euro, die Förderschule Bruckhausener Straße für 190.000 Euro und die Gemeinschaftsgrundschule Zoppenbrückstraße für 135.000 Euro.

Für 150.000 Euro wird die ehemalige Hauptschule Gitschiner Straße umgebaut, um künftig als Dependance für die Globus-Gesamtschule zu dienen.

Alles zusammen lässt sich die Stadt diese Sanierungsmaßnahmen etwas über 2,5 Millionen Euro kosten. Doch das IMD hat auf seiner Aufgabenliste noch mehr Schultoiletten, die dringend einer Überholung bedürfen. Insgesamt 25 Anlagen im gesamten Stadtgebiet sollen innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre saniert werden. Kosten kann das IMD allerdings noch nicht nennen, da jede einzelne Maßnahme erst konkret geplant werden muss. Allerdings gibt es erfahrungsgemäß einen Durchschnittswert: rund 180.000 Euro pro Anlage.

Was sind Legionellen eigentlich?

Legionellen sind Bakterien, die beim Menschen unterschiedliche Krankheitsbilder verursachen, von grippeartigen Beschwerden bis zu schweren Lungenentzündungen. Sie vermehren sich am besten bei Temperaturen zwischen 25 °C und 45 °C.

Oberhalb von 60 °C werden sie abgetötet, unterhalb von 20 °C vermehren sie sich kaum noch. Besonders in künstlichen Wassersystemen finden die Erreger aufgrund der vorherrschenden Temperaturen gute Wachstumsbedingungen. Bei Trinkwasseranlagen müssen mindestens einmal jährlich Wasserproben an den Entnahmestellen gezogen und auf Legionellenbefall geprüft werden.