Aufgrund der Ereignisse der vergangenen 14 Tage in Neuenkamp im Zusammenhang mit der geplanten Asylbewerberunterkunft sehe ich mich als Bürger zu einer Stellungnahme veranlasst: Neuenkamp ist ein Stadtteil mit ca. 5000 Bürgern verschiedenster Nationen. Ca. 25 % der hier lebenden Bürger haben einen Migrationshintergrund und leben friedlich miteinander. Die reflexartige Behauptung, der Widerstand gegen die Unterkunft sei auf rechtsradikales Gedankengut zurückzuführen, ist nach meiner Einschätzung Unsinn. Im Gegenteil. Der Ärger der Neuenkamper Bevölkerung hat andere Ursachen. Die Schule und insbesondere die Turnhalle ist für das Vereinsleben äußerst wichtig gewesen. Es wurde immer wieder insistiert, wenigstens die Turnhalle zu sanieren. Dies wurde seitens des IMD mit dem Argument verweigert, dass dafür kein Geld vorhanden sei. 2014 kam es zu einem Wasserrohrbruch in der Halle, der Dank des unermüdlichen Einsatzes von Herrn Osenger beseitigt wurde. Nachfolgend wurde die Kaltwasserleitung wieder hergestellt, so dass eine provisorische Nutzung der Halle möglich gewesen wäre. An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass ich die Angriffe auf Herrn Osenger und den Eierwurf auf das Schärfste verurteile. Nach erfolgter Reparatur verweigerte der IMD die Nutzung der Turnhalle mit der Begründung, es können Legionellen im Wasser sein. Schlussendlich wurde die Leitung erneut geschlossen, weil ein weiterer Wasserrohrbruch folgen könne. Folge: Alle Vereine können die Halle nicht mehr nutzen. Die Schule gammelt vor sich hin. Dann liest man drei Tage vor der Ratssitzung, die Schule wird zu einer Flüchtlingsunterkunft umgebaut. Die Leute, die sonst Transparenz fordern, mauscheln offenkundig. Gleichzeitig kann man lesen, es werde ein Gutachten für 100 000 Euro in Auftrag gegeben und die Baukosten betragen 1,5 Millionen. Wieso stehen plötzlich solche Mittel zur Verfügung, wenn noch im November nicht einmal eine Wasserleitung repariert werden konnte? Genau dies waren und sind die Fragen der Bürger Neuenkamps.