Duisburg. 2010 legten 1300 Duisburger 10 Millionen Euro für erneuerbare Energien vor Ort an. Jetzt, wo die Sparkasse das Geld bald zurückzahlt, werden sich Anleger fragen, wofür ihr Geld investiert wurde.

Bald ist Zahltag: 1300 Duisburger erhalten in einigen Monaten ihre Einlage samt Zinsen zurück, mit denen sie klimafreundliche Projekte vor Ort ankurbeln wollten. Insgesamt zehn Millionen Euro hatten sie 2010 über die Sparkasse beim Programm „e²KlimaSparen“ über eine Laufzeit von fünf Jahren angelegt.

In kurzer Zeit war das Gesamtkontingent erschöpft, im Schnitt legten Bürger 8000 Euro aufs grüne Sparbuch. Im Gegenzug hatten sich die Stadtwerke verpflichtet, das Geld in Projekte für Erneuerbare Energien zu investieren.

Die Öko-Projekte in Duisburg wurden alle gestoppt

Vor fünf Jahren listete der Versorger einiges auf, was man mit den Klima-Millionen, die die Sparkasse als günstigen Kredit an die Stadtwerke weitergab, so alles anfangen will: Von einem Wasserkraftwerk am Ruhr-Wehr in Kasslerfeld war die Rede, von Windrädern im Essenberger Bruch, von Kleinwindkraftanlagen im Rheinpark in Hochfeld und von Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern von städtischen Gebäuden und Schulen.

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Jetzt, wo die Sparkasse das Geld bald zurückzahlt, werden sich Anleger fragen, wofür ihr Geld denn tatsächlich investiert wurde. Zumal es sich bei den Umwelt-Sparern ausnahmslos um Stadtwerke-Kunden handeln musste. Doch Windräder sieht man in der Stadt ebenso wenig wie ein Wasserkraftwerk oder eine Solaranlage auf städtischen Gebäuden. Wo also sind die zehn Millionen Euro eigentlich gelandet?

Der größte Teil des Geldes floss nach Schottland

Der größte Batzen davon floss nicht etwa nach Duisburg oder in die Region, sondern zum Beispiel nach Schottland, wie Stadtwerke-Sprecher Thomas Nordiek nun bestätigte. Fünf Millionen Euro hat der Duisburger Versorger in die Kooperation „Green Gecco“ gesteckt, zu der man sich schon vor dem Start der Klimaspar-Aktion verpflichtet hatte. Ende 2010 kaufte Green Gecco, der Verbund von 29 Stadtwerken, den ersten Windpark in Schottland, später folgten weitere, unter anderem in Schleswig-Holstein und Niedersachsen.

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Weitere 2,5 der Klima-Millionen landeten in der Windrad-Testanlage in Grevenbroich - ebenfalls ein Projekt, das längst beschlossen war. 1,2 Millionen Euro investierten die Stadtwerke in die Wärmeversorgung der Niederrhein-Therme durch Wärme aus Biomasse, 100.000 Euro wurden in die Ladesäulen für Elektroautos gesteckt. Macht unter dem Strich 8,8 Millionen Euro. „Das Volumen ist noch nicht erschöpft. Aber wir sind derzeit in der konkreten Umsetzung eines Projektes in Duisburg, mit dem wir dann über die zehn Millionen Euro kommen“, sagt Nordiek.

Stadtwerke mussten schließlich Rendite-Erwartungen der Anleger erfüllen

Dass nicht mehr von der Summe vor Ort investiert werden konnte, würden auch die Stadtwerke bedauern: „Wir hätten gerne mehr in Duisburg gemacht. Im Ballungsraum ist es aber schwierig, größere Projekte zu realisieren“, so Nordiek. „Und letztlich stellt sich auch die Frage der Wirtschaftlichkeit, gerade in schwierigen Zeiten. Die Rendite bei solchen Projekten muss stimmen. Wir müssen auch die Erwartungen der Stadt als Anteilseigner erfüllen.“

Die Anleger, die weniger den Ort der Investitionen als vielmehr die eigene Rendite im Blick hatten, wird der Umgang mit den Klima-Millionen nicht fuchsen. Verzinst wird die Einlage mit einem von 1,5 auf 3,5 Prozent ansteigenden Zins. Und den wird die Sparkasse ganz unabhängig vom Erfolg der Stadtwerke-Projekte selbstverständlich auszahlen, wie ein Sparkassen-Sprecher bestätigte.