Duisburg/Krefeld. Die ehemalige Firma Sachtleben steht vor einem größeren Stellenabbau. An den beiden Standorten in Duisburg-Homberg und Krefeld-Uerdingen sollen insgesamt 527 Stellen gestrichen werden. Das kündigte der neue Eigner, der US-Chemiekonzern Huntsman, am Montag in Betriebsversammlungen an.
Die ehemalige Sachtleben-Werk, das vom US-Chemieunternehmen Huntsman gekauft wurde, steht vor einem größeren Stellenabbau, insgesamt sollen 527 Jobs wegfallen, gut ein Drittel der gesamten Belegschaft. Im Homberger Werk werden 353 Stellen von rund 1100 Jobs gestrichen. Am Standort Uerdingen, wo das Unternehmen einer der größten Partner im Chem-Park ist, fallen demnach 174 von rund 550 Stellen weg.
Von den Reduzierungen betroffen sind offenbar alle Betriebsbereiche, also Produktion und Verwaltung. Das kündigte die Konzernspitze am Montagvormittag in Betriebsversammlungen an beiden Standorten an. Inwiefern dies mit betriebsbedingten Kündigungen verbunden ist, ist noch offen. Als Reaktion haben die Duisburger Beschäftigten für Dienstag zu einer Demonstration aufgerufen. Um 13.30 Uhr wollen die Mitarbeiter von der alten zur neuen Verwaltung in Essenberg ziehen. Auch die Duisburger Straße ist betroffen.
Die Duisburger Huntsman-Betriebsräte hatten bereits mit einschneidenden Maßnahmen gerechnet, weil unter anderem die Einstellung von Auszubildenden stockt. Ende September hatte Huntsman die Übernahme von Sachtleben abgeschlossen, kurz darauf begannen Mc-Kinsey-Berater, das Unternehmen zu durchleuchten. Zwar hatte der neue Eigentümer in Interviews betont, dass „die meisten Mitarbeiter“ ihre Arbeitsplätze behalten würden, konkrete Zahlen aber nie genannt. (we)