Duisburg-Homberg. .
Das Logo mit den Halbkreisen und dem Schriftzug Sachtleben gehört zur Homberger Rheinkulisse. Gut möglich, dass sich das bald ändert – wobei, so wird im Hause Sachtleben betont, sich mehr als das Logo auch nicht großartig ändern soll. So oder so: Die EU-Kommission hat den Weg freigemacht für eine Übernahme des 2200 Mitarbeiter zählenden Chemieunternehmens durch die amerikanische Huntsman-Gruppe. „Die Übernahme steht damit unmittelbar bevor“, heißt es in einer Mitteilung der Sachtleben-Geschäftsführung.
Die Weichen waren bereits vor anderthalb Jahren gestellt worden. Der bisherige Eigentümer Rockwood, ebenfalls ein amerikanisches Unternehmen, verkauft Sachtleben für 1,2 Mrd Euro an Huntsman, weil sich Rockwood auf sein Kerngeschäft mit Lithium (für Batterien) konzentrieren will. Nur das „Okay“ der Wettbewerbshüter aus Brüssel hatte auf sich warten lassen – bis jetzt.
Tag der offenen Tür
Dass man zu Huntsman passt, das wird auch in Homberg gesehen. „Wir sind beide in der Welt der Weißpigmente zu Hause“, heißt es. Weißpigmente werden vielfältig eingesetzt – etwa für Kunststoffe und Beschichtungen (etwa für Badewannen) oder auch in der Kosmetik- und Pharmaindustrie (zum Beispiel für Lippenstifte) . Mit seinen Werken in Duisburg, Krefeld und Pori (Finnland) erzielte die Traditionsfirma Sachtleben zuletzt einen Umsatz von rund 800 Millionen Euro pro Jahr. Huntsman-Vertreter waren zuletzt schon mehrfach vor Ort. Zudem wird bei Sachtleben betont, dass Huntsman zwar ein großes, börsennotiertes Unternehmen ist, aber inhabergeführt.
Mit einem Tag, 10 bis 18 Uhr, präsentiert sich Sachtleben am kommenden Samstag in Homberg. Im Blickpunkt steht das 100-jährige Bestehen der Werksfeuerwehr. Vom Bahnhof Moers aus können Besucher kostenlos mit einem historischen Schienenbus anreisen.