Duisburg. . 62 Menschen mit Behinderung absolvierten den Berufsausbildungsbereich der Duisburger Werkstatt für Menschen mit Behinderung erfolgreich. Bei der Zertifikatübergabe feierten sie ihren Abschluss. Alle Absolventen bleiben der Werkstatt treu.

Der Berufsausbildungsbereich der Duisburger Werkstatt für Menschen mit Behinderung (wfbm) „Sprungbrett“ hat gestern 62 Absolventen ihre Abschluss-Zertifikate überreicht – bei einer feierlichen Zeremonie in der Alten Feuerwache in Hochfeld. Alle Absolventen haben das Stellenangebot der Werkstatt angenommen und arbeiten in einer der Betriebsstellen weiter. Geschäftsführerin Roselyne Rogg freut sich, dass alle die Möglichkeit wahrnehmen: „Darauf sind wir sehr stolz, da es zeigt, dass sich unsere Auszubildenden bei uns gut aufgehoben fühlen“, sagt sie.

27 Monate dauert die berufsbildende Maßnahme. Ziel ist ein Arbeitsplatz bei der Werkstatt oder im Idealfall eine Stelle auf dem öffentlichen Arbeitsmarkt. Aus dem letzten Jahrgang schafften vier den Sprung. „Vor allem geht es aber darum herauszufinden, welcher Bereich den Menschen liegt“, sagt Michaela Brühl aus der Kommunikation der wfbm. Dazu werden auch 14-tägige betriebsintegrierte Praktika absolviert. Zum Beispiel in der Küchen- oder Gartenarbeit bei der Jugendherberge Wedau.

Handwerkliche Berufe im Fokus

Es geht um handwerkliche Berufe. In der Werkstatt lernten die Absolventen Montagearbeiten, das Schlosser- oder Schreinerhandwerk kennen. Der 21-jährige Michael Linke ist in der Küche des „Kleinen Prinzen“ hängen geblieben. „Da habe ich am liebsten gearbeitet“, sagt er. „Die Ausbildung hat Spaß gemacht und ich hatte keine Schwierigkeiten.“ Von 8 bis 16 Uhr oder in der Schicht von 11 bis 19 Uhr arbeitet er als Küchenhilfe im „Kleinen Prinzen“. Linke spült, schält Kartoffeln oder kümmert sich um die Salate, erzählt er mit einem Lächeln auf den Lippen.

Ob es später auch auf den allgemeinen Arbeitsmarkt für die Absolventen geht, hänge auch von der jeweiligen Befähigung ab, sagt Rogg. „Manche schaffen es schneller, manche brauchen länger und andere bleiben bei uns.“ Gestern zählte aber erst einmal, das Erreichte zu feiern. „So festlich wie heute, haben wir den Abschluss noch nie begangen“, berichtet Rogg.

Neben der Zertifikatsübergabe, hielt die Geschäftsführerin eine Rede: Sie berichtete von Besuchen in den einzelnen Betriebsstätten, bei denen sie erkennen konnte, wie viel Spaß jeder der Absolventen an seiner Arbeit hat. Zudem strich Rogg heraus, dass der tägliche Schritt nach vorne, der Verdienst jedes einzelnen Mitarbeiters sei.

Zwischen der in Gruppen eingeteilten Übergabe der Abschlüsse spielte die Werkstatt-Band „All Inklusive“ immer wieder auf. Wie der Name schon vermuten lässt: Menschen mit und ohne Behinderung teilten sich die Bühne und das Rampenlicht.