Duisburg. . Das „Duisburger Jahrbuch 2015“ ist erschienen. Es blickt zurück und nach vorn, es porträtiert starke Menschen und blickt auch auf Unerfreuliches.
Rückblick und Ausblick, Jubiläen und aktuelle Themen, Menschen und Trends – das „Duisburger Jahrbuch“ bietet auch in seiner Ausgabe für 2015 einen abwechslungsreichen Streifzug durch die Stadt. Am Montag feierte der Mercator-Verlag das neue Buch mit den Autoren und Gästen zum ersten Mal in der Buchhandlung Scheuermann am Sonnenwall.
Zu ersten Mal ist das Jahrbuch in Rubriken unterteilt, die den Leser auf der Suche nach Beiträgen, die ihn besonders interessieren, unterstützen und auf andere Themen neugierig machen soll. Mit den Themen „Platzhirsch“-Festival, das im August 2015 zum dritten Mal rund um den Dellplatz gefeiert wird, und „Kulturlinie 901“, der besonderen Stadtführung per Straßenbahn, sollen auch jüngere Leser für das „Duisburger Jahrbuch“ gewonnen werden, wie Susanne Nagels vom Mercator-Verlag sagt.
100. Geburtstag von Rudolf Schock
Dem Jubilar des Jahres 2015 widmen sich gleich in zwei Beiträge: Rudolf Schock wäre am 9. September 100 Jahre alt geworden. Auf Leben und Karriere des Tenors, der in Armut in Hochfeld aufwuchs, blickt Heide Koch, Marketing-Leiterin der Rheinoper, unter dem Titel „Schön ist die Welt“ zurück. Mit einem Augenzwinkern schreibt der Theologe und Kleinkünstler Okko Herlyn über „mein Leben im Schatten der Rudolf-Schock-Straße“. Einem weiteren Weltstar aus Duisburg, dem Geiger Frank Peter Zimmermann, gratuliert zum 50. Geburtstag Pedro Obiera, den Lesern dieser Zeitung als Konzertkritiker bekannt. Über einen bedeutenden Kultur-Jubilar des Jahres 2014 schreibt Matthias Esper in „50 Jahre Lehmbruck-Museum“.
An „Vergessenen Fußballstars“ erinnert Sportjournalist Friedhelm Thelen, der an Josef Eduard Attermann, Julius Kleinmann und ihren Verein ITuS Duisburg erinnert. Unvergessen hingegen die „Meidericher Vizemeister“, denen die MSV-Fans Matthias Knorr, Kristian Lütjens und Michael Wildberg mit ihrem Dokumentarfilm ein Denkmal gesetzt haben. Die Fans bekamen kaum genug davon, die Vorstellungen im Filmforum und beim „Sommerkino“ waren ausverkauft.
„Zwischen Haute Cuisine und Suppenküche“
Ein Porträt von „Pottkoch“ Tom Waschat, der 2014 das „SuppeR“ am Sonnenwall eröffnet hat, zeichnet Susanne Nagels unter dem Titel „Zwischen Haute Cuisine und Suppenküche“. Die Katastrophenhilfe-Organisation I.S.A.R. Germany mit Sitz in Duisburg porträtiert Susanne Schulten vom Mercator-Verlag.
Das Jahrbuch beleuchtet aber nicht nur die starken Seiten der Stadt sondern bringt auch wenig Erfreuliches zur Sprache. In Fotografien hat Heinrich Rodemann den Abriss des Stahlgerüstes an der Küppersmühle dokumentiert. Das Ende des architektonisch spektakulär geplanten Erweiterungsbaus, aus dem ein Desaster wurde.
Das Jahrbuch ist mit 176 Seiten dünner ausgefallen als in den Vorjahren – und damit auch preiswerter geworden. Es kostet jetzt 12,90 Euro und ist im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-87463-544-8).