Duisburg.

Wer kennt ihn nicht, den Ärger mit Handwerkern, die nicht tun, was sie sollen? Zwei Heizungs- und Sanitär-Installateuren brachte das nun sogar einen Platz auf der Anklagebank des Amtsgerichts ein. Die beiden 44 und 48 Jahre alten Männer, die bis Januar gemeinsam eine kleine Firma betrieben hatten, mussten sich wegen Betruges verantworten.

Laut Anklage hatten sie im Januar 2013 die Heizungs- und Sanitärinstallationen in zwei Doppelhaushälften übernommen, die in Rheinhausen gebaut wurden. Insgesamt rund 21.000 Euro zahlten zwei Kunden dafür vorab. Doch die vollständige Leistung, insbesondere die Beschaffung und den Einbau zweier je 4000 Euro teuren Gasbrenner, sei nie erfolgt. Obendrein hätte der jüngere Angeklagte von einer der beiden Familien im Mai weitere 1500 Euro für Material verlangt, ohne dass jemals etwas dafür bestellt worden sei.

Keine Anklage wegen Untreue

Die Angeklagten lieferten branchenübliche Argumente: „Starker Frost hat den Bau verzögert“, so der 44-Jährige. Ein Großteil der Leistungen sei dennoch erbracht worden. Zuletzt hätten die Kunden eine andere Firma beauftragt, weshalb man zum Beispiel die Brenner nicht mehr habe einbauen können. „Denen ging ja alles nicht schnell genug“

Die Zeugen schilderten das denkbar anders: „Die Arbeiten liefen von Anfang an schleppend“, so ein 35-jähriger Familienvater. Vieles sei erst in Gang gekommen, nachdem man die Angeklagten mehrfach dazu aufgefordert habe. Am Ende hätten nicht einmal mehr anwaltliche Schreiben, mit denen Fristen gesetzt wurden, eine Reaktion provoziert.

Staatsanwalt und Richterin vermochten nicht zu erkennen, dass die Angeklagten von vorne herein vor gehabt hätten, die Kunden zu prellen. Der 48-Jährige wurde deshalb frei gesprochen. Der 44-Jährige wurde wegen Betruges zu einer Geldstrafe von 4000 Euro (100 Tagessätze a 40 Euro) verurteilt. Grund: Er habe die 1500 Euro nachgefordert, als abzusehen war, dass der Auftrag nicht abgeschlossen werden konnte. Nach dem Verbleib des Geldes und damit einem möglichen Untreue-Delikt fragte seltsamerweise niemand.