Duisburg. . Im Güterverkehr ist die Deutsche Bahn schon lange nicht mehr allein unterwegs. Im Raum Duisburg sind rund 25 weitere Bahnunternehmen am Start. Und große Kunden wie Thyssen-Krupp Steel haben sogar eine eigene Bahn. Dennoch: Die großen Mengen machen ein komplettes Umsteuern unmöglich.
Wenn bei der Hafengesellschaft nach den Folgen des erneuten Lokführerstreiks gefragt wird, gilt die erste Sorge nicht dem Tagesgeschäft, sondern der längerfristigen Wirkung. „Ein paar Tage Streik stürzen den Hafen nicht ins Chaos, aber der Verkehrsträger Schiene verliert an Vertrauen“, sagt Duisport-Sprecher Julian Böcker.
Zunächst einmal gebe es in Duisburg rund 25 „Bahn-Operateure“ über die Deutsche Bahn hinaus, deren fahrendes Personal nicht in der Lokführergewerkschaft GDL organisiert sei. So hat die GDL nach eigenen Angaben keine Mitglieder bei Duisport Rail, deren Heimatrevier die 200 Kilometer Gleisstrecken im Hafen sind. Hauptanliegen des Hafens, so Böcker, sei es immer gewesen, Gütertransporte von der Straße auch Schiene und Wasserstraße zu verlagern. Die häufigen Bahnstreiks wirkten dem entgegen.
"Wir werden alle Alternativen nutzen"
„Da sich nicht alle Lokführer an den Arbeitsniederlegungen beteiligen, hoffen wir, dass die Einschränkungen im Frachtverkehr soweit wie möglich begrenzbar sind“, hieß es gestern beim Bahn-Großkunden Thyssen-Krupp Steel: „Wir werden während des Bahn-Streiks alle Alternativen nutzen, um die Versorgung und Auslieferung mit anderen Verkehrsträgern sicherzustellen. Wenn möglich werden Rohstoffverkehre durch unsere Werksbahn in Eigenregie durchgeführt, so dass wir in Teilbereichen keine Störungen haben werden.“ Im Verkehr zwischen Standorten wie Duisburg, Bochum, Dortmund und Siegerland könne wegen der großen Frachtmengen aber nur begrenzt umgesteuert werden.