Duisburg. Die Stadt Duisburg sucht Mitarbeiter, 580 offene Stellen gibt es im Gesundheitsamt, beim ASD, im Ordnungsamt. 200 Nachwuchskräfte reichen nicht

In der Verwaltung der Stadt Duisburg sind nach dem aktuellen Monitoring-Plan, der jetzt den Ausschüssen vorgestellt wurde, 890 Stellen nicht besetzt. Besonders viele Stellen sind im Ordnungsamt offen. Personaldezernentin Kerstin Wittmeier erklärt die Situation.

Sie koordiniert 6224 Stellen in der Kernverwaltung, verwaltet ein Budget von rund 461 Millionen Euro. Seit anderthalb Jahren ist die ehemalige Polizeipräsidentin von Oberhausen und Bochum auf ihrem Posten. Und gut im Thema.

200 Nachwuchskräfte haben bei der Stadt Duisburg begonnen

Zunächst: Der Monitoring-Plan bezieht sich auf den Stichtag 30. Juni 2020 – etliche Stellen seien inzwischen besetzt, im Zweifel durch eigens dafür ausgebildetes Personal. Allein zum 1. September haben rund 200 Nachwuchskräfte bei der Stadt begonnen: 170 neue Auszubildende, 19 Verwaltungsfachwirte IT und 33 Erzieherpraktikanten im Anerkennungsjahr.

Real frei seien 580 Stellen, nicht alle sind Vollzeitstellen. Die Hälfte sei für externe Besetzungen bestimmt, rund 150 Ausschreibungen laufen zur Zeit, sagt Wittmeier.

Die Beigeordnete Kerstin Wittmeier will ihre Energie in die Besetzung der offenen Stellen in Duisburg stecken.
Die Beigeordnete Kerstin Wittmeier will ihre Energie in die Besetzung der offenen Stellen in Duisburg stecken. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Größer als in anderen Ämtern ist allerdings weiterhin der Mangel im Ordnungsamt. 56 Stellen seien vakant, es fehlt Personal im Standesamt (5), im Straßenverkehrsamt (4), die meisten Plätze bleiben in der Ausländerbehörde leer (26). „Die Lücken sind größer als in anderen Bereichen, die Fluktuation ist im Ordnungsamt ebenfalls höher“, hat die Dezernentin festgestellt.

Viele Stellen seien extern ausgeschrieben, interne Stellenbesetzungen reißen andernorts wieder Löcher. „Da müssen wir uns ordentlich anstrengen“, weiß die Beigeordnete.

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Offene Stellen beim Allgemeinen Sozialen Dienst

Gerade in publikumsstarken Bereichen würden häufig Azubis mit eingesetzt, aber auch deren Interessen müssten gewahrt bleiben, beschreibt die Dezernentin den Balance-Akt. Ohnehin sei die hohe Zahl der Auszubildenden eine Herausforderung. Aber nur so könnten die frei werdenden Verwaltungsstellen besetzt werden. Im letzten Jahr durften nach einer Ausnahmegenehmigung der Bezirksregierung 117 Stellen extern ausgeschrieben werden. In diesem Jahr kommen 80 Erzieher zusätzlich. Grundsätzlich gilt in der Kommune mit Haushaltssicherung jedoch der Drittelkorridor, nur jede dritte Stelle darf nachbesetzt werden.

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Lücken gibt es auch im Jugendamt, laut Monitoring 166. Von den 15 offenen Stellen allein beim Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) werden zum 1. November immerhin sechs besetzt. Wittmeier hospitierte selbst beim ASD: „Der Bereich hat meine Hochachtung. Da geht es ums Kindeswohl, das ist eine belastende Arbeit.“ Um nachbesetzen zu können, laufe eine Dauerausschreibung für die Personalsuche.

Gesundheitsamt fehlen vier Ärzte, acht weitere Stellen sind unbesetzt

Dringendste Herausforderung für die gesamte Stadtverwaltung sei natürlich, die Corona-Krise gut zu bewältigen. Deshalb stecke alle Energie im Gesundheitsamt, wo aktuell zwölf Stellen unbesetzt sind. Es fehlen drei Ärzte, ein Hygienekontrolleur und manche Berufsbilder mehr. Bei der Bekämpfung der Pandemie setzt das Amt zur Kontakt-Nachverfolgung seit Ende Mai studentische Aushilfskräfte im Telefondienst ein.

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Ähnlich wie bei den Ingenieuren ist es auch bei Ärzten schwer, sie zu kommunalen Arbeitgebern zu locken. „In der freien Wirtschaft verdienen sie einfach mehr“, weiß Wittmeier.

Das Gesundheitsamt sei weiter handlungsfähig, betont sie. 19 Ärzte seien beschäftigt, etwa im kinder- und jugendärztlichen Dienst, in der Aidsberatung und im Gutachterdienst. Jetzt solle aber grundsätzlich geprüft werden, wie das in der Corona-Krise viel kritisierte Amt aufgestellt ist. Parallel dazu gibt es einen Wechsel in der Führung: Der langjährige Leiter Dr. Dieter Weber übergibt die Geschicke an seinen Stellvertreter Ludwig Hoeren.

>> Für 2021 werden 275 Azubis in 19 Berufen gesucht

  • „Wir stellen uns den Herausforderungen auf dem Weg zu einer dienstleistungsorientierten, modernen und digitalen Stadtverwaltung. Mit der hohen Zahl an Ausbildungsplätzen werden wir unserem Anspruch gerecht, den Belangen unserer Bürger gut nachkommen zu können. Deshalb werden für 2021 insgesamt 275 Auszubildende für 19 Berufsbilder gesucht. Eine breite Angebotspalette, die für alle Interessierte etwas zu bieten hat“, sagt Personaldezernentin Kerstin Wittmeier.
  • Weitere Informationen zu den Berufsbildern und das elektronische Bewerbungsformular sind unter www.duisburg.de/ausbildung abrufbar. Vertreten ist die Ausbildung auch bei www.instagram.com/stadtduisburg_ausbildung/ und www.facebook.com/ausbildung.DU.

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