Dortmund. Auf der A7 bei Füssen hat die Bundespolizei am Dienstag einen mutmaßlichen Schleuser gestoppt. Er wollte wohl eine Familie nach Dortmund bringen.

Kurz hinter der deutschen Grenze hat die Bundespolizei Füssen am Dienstag einen offenbaren Schleuser gestoppt. Mit an Bord: eine syrische Familie mit vier kleinen Kindern, die nach Dortmund wollte. Die Kleinen saßen ohne Kindersitze zwischen dem Gepäck und auf dem Schoß der Mutter, schreibt die Polizei in einer Mitteilung – bei winterlichen Straßenbedingungen.

Das Auto mit schwedischer Zulassung sei am Parkplatz Rottachtal-Ost angehalten worden, heißt es weiter. Der Fahrer (45) aus Schweden konnte sich zwar ausweisen. Aber die syrische Familie nicht: Mutter (28), Vater (34) und die vier kleinen Kinder hatten nur italienische Asyl-Dokumente – ihre Einreise nach Deutschland sei damit illegal gewesen.

Der Fahrer habe sich in Widersprüche verstrickt und unglaubhafte Angaben zur Reise gemacht, schreibt die Bundespolizei. Letztlich stellte sich heraus, dass die Familie aus Mailand kam und nach Dortmund wollte – angeblich zur medizinischen Versorgung. Unterkommen wollten sie bei Verwandten.

Syrische Familie wollte zu Verwandten nach Dortmund

Die Bundespolizisten machten im Auto weitere dubiose Funde: fremde Dokumente, drei Fahrzeugscheine und ein Reisepass. Bei der Überprüfung des Fahrer kam heraus, dass er schon drei Wochen zuvor auf der A7 angehalten aufgefallen war. Allerdings in der anderen Richtung, heißt es: Er war mit drei Ägytern, die sich unerlaubt in Deutschland aufhielten, Richtung Süden unterwegs gewesen.

Die Bundespolizei stellte Auto und Handy des mutmaßlichen Schleusers sicher. Die Ermittlungsrichterin schickte ihn in Untersuchungshaft. Jetzt muss er sich wegen "versuchten Einschleusens von Ausländern unter lebensgefährdender Behandlung" verantworten.

Die syrischen Eltern bekamen Anzeigen wegen versuchter unerlaubter Einreise. Jetzt muss das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge entscheiden, ob die Familie zurück nach Italien muss.

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