Dortmund. Die Dortmunder Stadtwerke DEW21 setzen beim Heizen wieder auf Öl – aber nur im Notfall. Die Fernwärme in der City soll damit sicherer werden.
Viele Haushalte in der Dortmunder Innenstadt sind ans Fernwärme-Netz angeschlossen. Mit der Komplett-Modernisierung des Netzes kommt jetzt eine weitere Neuerung: DEW21 setzt wieder auf Öl. Aber nur im Notfall, versichert die Versorgerin. Die zwei neuen Öl-Heizcontainer an der Weißenburger Straße springen nur zu "Spitzenlast-Zeiten" in einer "Gas-Mangellage" an, heißt es in einer Mitteilung.
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Eigentlich kommt die Fernwärme komplett aus der Abwärme der Deutschen Gasruß-Werke im Hafen. Dazu hatten die Stadtwerke im Sommer 2022 das alte Gaskraftwerk an der Weißenburger Straße abgestellt, das bis dahin mit Gas erzeugten Wasserdampf ins Dortmunder Fernwärmenetz geleitet hatte. Zwar nutzen auch die Gasrußwerke Erdgas, um ihre Industrieruße ("Carbon Blacks") zu produzieren – aber die nicht vom Werk genutzte Abwärme verpufft nun nicht mehr.
Fernwärme in Dortmund: Gas und Öl, falls Abwärme nicht reicht
An besonders kalten Tagen springen allerdings drei Gas-Heizzentralen an, um das Fernwärmenetz hoch genug zu erhitzen. Statt zentral vom alten Kraftwerk aus speisen die Mini-Gaskraftwerke die Wärme von drei verschiedenen Standorten ins Netz – Adlerstraße, Weißenburger Straße und Lindenhorst/Hafen.
Um notfalls zu Spitzenlast-Zeiten weniger Gas zu verbrauchen, dienen die zwei zusätzlichen Öl-Heizcontainer an der Weißenburger Straße (Leistung 19MW), heißt es in der Mitteilung weiter. "Damit sorgt DEW21 für eine mögliche Gasmangellage vor" und mache Heizen "unabhängiger vom Erdgas".
Ab 2030 wollen die Dortmunder Stadtwerke komplett weg vom Erdgas: Dann soll grüner Wasserstoff die drei Energiezentralen antreiben, wenn die Abwärme der Gasrußwerke nicht reicht. Und bis 2035 will DEW21 weitere Wärmequellen erschließen – zum Beispiel Altholz-Müll oder Großwärmepumpen.
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