Dortmund. Die Hilfsbereitschaft der Dortmunderinnen und Dortmunder für die Menschen in der Ukraine ist groß. So können Sie Betroffenen helfen.

Seit knapp zwei Wochen herrscht Krieg in der Ukraine, Tausende Menschen sind auf der Flucht. Seither bilden sich stadtweit viele Hilfsaktionen und Spendenaufrufe. Rund 4000 Dortmunderinnen und Dortmunder haben bereits bei einer Demo auf dem Friedensplatz (25.2.) ein Zeichen der Solidarität gesetzt. Wir haben für Sie eine Übersicht erstellt: So können Sie in Dortmund Ukrainerinnen und Ukrainern helfen.

Die Stadt Dortmund bittet Bürgerinnen und Bürger, die spenden möchten, sich direkt an die Wohlfahrtsverbände zu richten. So haben sich AWO, Caritas, Diakonie, Deutsches Rotes Kreuz, Paritätischer Wohlfahrtsverband und Jüdische Kultusgemeinde in Abstimmung mit der Stadt zusammengeschlossen, um bestmöglich ankommenden Flüchtlingen aus der Ukraine helfen zu können. Sie sammeln alle privaten Angebote und nehmen Sachspenden für die schnelle Erstversorgung der Flüchtlinge entgegen.

Sachspenden werden an folgenden Stellen entgegen genommen:

  • Diakonie: Sozialkaufhaus „Jacke wie Hose“, Münsterstraße 263-265
  • Deutsches Rotes Kreuz: DRK-Kreisgeschäftsstelle, Beurhausstraße 71. Sachspenden bitte mit telefonischer Voranmeldung unter 0231/1810-0. Das DRK ist außerdem per E-Mail an Ukraine-Hilfe@DRK-Dortmund.de erreichbar.
  • Caritas: Bernhard-März-Haus, Osterlandwehr 12-14 oder Kleiderannahme, Minister-Stein-Allee 5.

Die Caritas hat zudem eine Hotline eingerichtet: Unter 0231-72606060 werden alle Fragen, sowohl von Helferinnen und Helfern, als auch von Hilfesuchenden beantwortet.

Das Deutsche Rote Kreuz, die Diakonie und die Caritas International haben Spendenkonten eingerichtet. Weiter eInformationen finden Sie auf den entsprechenenden Internetseiten der Verbände.

Wohlverbände richten Anlaufstelle für Flüchtlinge ein

Die Bahnhofsmission von Diakonie und In Via kümmert sich um die Erstversorgung der ankommenden Flüchtlinge. Im Propsteihof richtet die Caritas ebenfalls eine Anlaufstelle für Flüchtlinge ein. Dort helfen Vertreter der jüdischen Kultusgemeinde beim Übersetzen. „Wir verfügen über ein Kontingent an russischen und ukrainischen Dolmetschern“, so Leonid Chraga, Geschäftsführer der jüdischen Kultusgemeinde. „40 Prozent unserer Gemeindemitglieder stammen aus der Ukraine, deshalb können wir und wollen auch bestmöglich unterstützen.“

Im Propsteihof werde den Geflüchteten neben Essen und Trinken auch einen Coronatest zur Verfügung gestellt. Außerdem kümmerten sich die Ehrenamtlichen um die weitere Vermittlung zu Verwandten oder Schlafmöglichkeiten in der Stadt.

Spendenaktion in Dortmunder Westfalenhalle bis 10. März

Der Dortmunder Verein Grenzenlose Wärme Refugee Relief Work e.V. und die Westfalenhallen Unternehmensgruppe haben ebenfalls eine Spendenannahme für die Menschen aus der Ukraine ins Leben gerufen.

Seit dem Start am vergangenen Mittwoch (2.3.) sind bereits mehr als 300.000 Sachspenden zusammengekommen. Noch bis Donnerstag (10. März) können täglich von 10 bis 18 Uhr in der Halle 1 der Messe Dortmund Spenden abgegeben werden.

Großer Bedarf besteht aktuell an:

  • Schlafsäcke, Isomatten, Wolldecken
  • Equipment und Ausrüstung (bspw. Taschenlampen, Powerbanks, festes Schuhwerk, Rucksäcke)
  • medizinische Artikel wie Einwegmasken und -handschuhe sowie Desinfektionsmittel
  • Hygieneartikel (bspw. Handtücher und ungeöffnete Körperpflegeprodukte)
  • Kleidung wird nicht mehr angenommen!

„Die Solidarität der Menschen in Dortmund ist riesig. Deshalb ist es jetzt enorm wichtig, diese Unterstützung zu koordinieren und zu bündeln. Damit verhindern wir, dass Ressourcen verschwendet werden und wir behalten gleichzeitig einen besseren Überblick“, sagt Organisator Sebastian Heinze vom Dortmunder Verein Grenzenlose Wärme Refugee Relief Work.

Die gespendeten Sachen würden nach der Annahme gesichtet und feinsortiert, in Kartons und auf Paletten verpackt. Dann werde koordiniert, an welchem Ort das Material am dringendsten gebraucht wird. „Anschließend gehen die Lieferungen an vier dezentrale Verladeorte des Netzwerkverbunds aus mehrere Hilfsorganisationen, von wo aus die Sattelzüge in die Nachbarländer der Ukraine starten“, erläutert Heinze.

Zwei Lastwagen sollen sich in den nächsten Tagen mit Hilfslieferungen auf den Weg nach Rumänien und Ungarn machen. Ein erster 40-Tonner sei bereits voll beladen im Umland von Kiew angekommen.

Für Dortmunder Betriebe gibt es darüber hinaus die Möglichkeit, eine gesonderte Annahme für größere Material-Spenden zu vereinbaren. Weitere Infos gibt es per E-Mail an grenzenlosewaerme@outlook.co.

Covidtest Dortmund

Covidtest Dortmund sammelt Campingausrüstung, langhaltende Lebensmittel wie Konserven, Medikamente und Verbandszeug. Kleidung sowie Geldspenden werden nicht entgegengenommen. Die Sachen würden in der nächsten Woche in die Ukraine gebracht. An folgenden Standorten werden Spenden entgegen genommen:

  • Covidtest Vogelpothsweg, Vogelpothsweg 85, 44227 Dortmund
  • Covidtest Netto-Parkplatz, Kruckeler Straße 264, 44227 Dortmund
  • Covidtest Höchsten, Wittbräucker Straße 372, 44267 Dortmund
  • Covidtest Rewe-Parkplatz, Rahmer Straße 262, 44339 Dortmund

Bahnhofsmission Dortmund bereitete sich auf ankommende Flüchtlinge vor

Die Bahnhofsmission Dortmund bereitet sich auf ankommende Geflüchtete aus der Ukraine vor. „Im Dortmunder Hauptbahnhof sind die 50 ehrenamtlichen Mitarbeitenden die ersten Ansprechpartner für Menschen, die vor Krieg und Gewalt fliehen“, heißt es auf der Internetseite. „Viele suchen Verwandte auf, viele bringen sich und ihre Familien ohne konkretes Ziel hier in Sicherheit.“ Alleine in Dortmund lebten 1500 Menschen mit ukrainischen Wurzeln.

Die Bahnhofsmission Dortmund nimmt daher – neben Geldspenden – zwischen 9 und 18 Uhr folgende Sachspenden entgegen (eine vorherige Ankündigung ist erwünscht unter Tel. 0231/14 15 92):

  • Kaffeepakete
  • 5-Minuten-Terrinen (zum Erwärmen)
  • Wasserflaschen
  • Süßigkeiten, Kekse sowie haltbares Gebäck

Stadt Dortmund: Kurzfristig 300 freie Plätze für Kriegsflüchtlinge

Die Stadt Dortmund ist federführend in der Unterbringung der Menschen. In Dortmund gibt es laut Sozialdezernentin Birgit Zoerner kurzfristig 300 freie Plätze. Weitere 1000, sagte Stadtsprecher Frank Bussmann Anfang März, habe man in der Hinterhand.

NRW verfügt laut Flüchtlingsministerium über 33 Landesunterkünfte mit mehr als 21.000 Plätzen. Rund 11.200 Plätze seien aktuell belegt. Wegen der Corona-Schutzmaßnahmen dürften derzeit insgesamt nur gut
15.000 Plätze belegt werden, das Ministerium könnte die Kapazitäten jedoch bei Bedarf kurzfristig erhöhen.

Lesen Sie hier: So bereitet sich das Ruhrgebiet auf Ukraine-Flüchtlinge vor

Immer mehr Privatleute erklären sich außerdem bereit, Flüchtlinge bei sich aufzunehmen. Bürgerinnen und Bürger, die Schlafmöglichkeiten anbieten wollen, können sich an die Wohlfahrtsverbände wenden. Wohnungsangebote werden von den Verbänden zentral an das Sozialamt der Stadt Dortmund weitergeleitet. Lesen Sie auch: Ukraine-Flüchtlinge zuhause aufnehmen – so können Sie helfen

Infopoint für Ukrainerinnen und Ukrainer in der Berswordt-Halle

Das neue Zentrum MigraDo bietet gemeinsam mit der Ausländerbehörde einen Infopoint für Ukrainerinnen und Ukrainer an. Ab Mittwoch (2.3.) wird von 8 bis 12 Uhr in der Berswordt-Halle beraten – etwa bei Fragen zur Anmeldung oder zu Sozialleistungen. „Diese Art der Beratung ist für die kommenden drei Wochen geplant und soll eine unbürokratische Hilfe für Ukrainerinnen und Ukrainer sein“, so Sozialdezernentin Birgit Zoerner. Nach den drei Wochen werde erneut entschieden, wie es weitergeht.

Für betroffene Menschen aus der Ukraine hat das Sozialamt außerdem die E-Mail-Adresse sozialamt-ukrainehilfe@stadtdo.de eingerichtet.