Dortmund. Seit vergangener Woche werden in der Westfalenhalle in Dortmund Spenden für die Menschen in der Ukraine gesammelt. Die Resonanz ist riesig.

Zahlreiche große und kleine Spendenaktionen für die Kriegsopfer und Flüchtlinge aus der Ukraine stoßen in Nordrhein-Westfalen auf riesiges Echo. Allein bei einer Hilfsgüter-Sammlung in der Dortmunder Westfalenhalle sind seit vergangener Woche mehr als 300.000 Sachspenden abgegeben worden, berichtet Organisator Sebastian Heinze vom Dortmunder Verein „Grenzenlose Wärme – Refugee Relief Work“, der sich seit 2016 für Flüchtlinge in Europa einsetzt und im Netzwerk Ziviler Krisenstab organisiert ist.

Helferinnen und Helfer hätten die Spenden dort seit vergangener Woche sortiert auf rund 120 Paletten verpackt, so Heinze. Kleidung nehme man nicht mehr an. „Es war einfach viel zu viel und wird nicht mehr benötigt.“ Gebraucht würden nun vor allem Schlafsäcke, Isomatten und Wolldecken aber auch Powerbanks und Taschenlampen. Zwei Lastwagen sollen sich in den nächsten Tagen mit Hilfslieferungen auf den Weg nach Rumänien und Ungarn machen. Ein erster 40-Tonner sei bereits voll beladen im Umland von Kiew angekommen.

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Hilfe für ukrainische Flüchtlinge: Geldspenden meist sinnvoller

„Ich appelliere an alle, die helfen wollen, dies nicht auf eigene Faust, sondern nur mit gut vernetzten Vereinen und Organisationen zu tun“, sagt der Organisator der Sammelaktion. Nur mit Partnern vor Ort, könne man wissen, wo gerade welche Hilfe nötig sei und ob sie ankomme. „Die bereits gespendete Kleidung von unserer Aktion ist beispielsweise auch nur deshalb gefragt, weil wir sicherstellen können, dass sie von uns bestens sortiert und damit bedarfsgerecht ist.“

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Viele Hilfsorganisationen betonen daher, dass Geldspenden in den meisten Fällen sinnvoller eingesetzt werden könnten. „Wenn jeder mit einem vollgepackten Sprinter zur Grenze fährt und dort was ablädt, hilft das niemandem. Das ist einfach nicht bedarfsgerecht“, sagt etwa Sandra Lorenz, Sprecherin der Johanniter Auslandshilfe. „An den Grenzen häufen sich schon Kleiderberge. Das können wir und die Leute vor Ort nicht händeln.“

Geldspenden könnten viel zielgerichteter verwendet werden, in dem benötigte Hilfsgüter zentral beschafft und verteilt würden. „Außerdem werden wir einen langen Atem brauchen. Da lässt sich Geld besser einsetzen“, so Lorenz. Wer dennoch lieber auf Sachspenden setzen wolle, der solle sich an gut koordinierten Aktionen mit erfahrenen Hilfsorganisationen beteiligen.

Noch bis Donnerstag (10. März) können täglich von 10 bis 18 Uhr in der Halle 1 der Messe Dortmund Spenden abgegeben werden. Die ausführliche Bedarfsliste wird auf der Internetseite des Dortmunder Vereins „Grenzenlose Wärme – Refugee Relief Work e.V.“ regelmäßig aktualisiert.

Für Dortmunder Betriebe gibt es darüber hinaus die Möglichkeit, eine gesonderte Annahme für größere Material-Spenden zu vereinbaren. Die Kontaktaufnahme zur Terminvereinbarung erfolgt per Mail an grenzenlosewaerme@outlook.com. (red mit dpa)