Castrop-Rauxel. . Alles ruhig auf dem Emscherschnellweg. Die befürchteten Staus wegen der A40-Sperrung in Essen blieben aus. Berufspendler konnten aufatmen. Selbst der Landesbetrieb Straßen.NRW war überrascht, wie locker die Pendler sich auf die Umleitungs-Trassen verteilten.

Ja wo fahren Sie denn? Wo bleibt die vorausgesagte Blechlawine? Wer gestern wegen des zu erwartenden Verkehrs-Horrors auf der A 42 seine Weckerzeit extra auf etwas früher gestellt hatte, wurde positiv enttäuscht. Kaum etwas los auf dem Emscherschnellweg, der am Montag – am ersten Wochentag nach der Sperrung der A40 -- ein Schleichweg hätte werden können. Es zum Glück für die Autofahrer aber nicht wurde.

Die A42 als die Empfehlung für eine weiträumige Umfahrung der Verkehrsschlagader des Ruhrgebiets überhaupt musste nicht bluten wegen der Riesenbaustelle zu Ferienbeginn in Essen. Berufspendler, die außerhalb von Castrop-Rauxel arbeiten und umgekehrt hatten schon das Schlimmste befürchtet für ihre tägliche Fahrt zum Arbeitsplatz. Stattdessen zeitweilig gähnende Leere auf dem Asphalt, manchmal schon eine fast gespenstische Ruhe.

Selbiges galt für die B 235 mit ihrem Baustellen-Engpass im Städtedreieck Castrop-Rauxel/Dortmund/Bochum. Nichts, aber auch gar nichts deutete am Montagmorgen daraufhin, dass A40-Flüchtlinge den Umweg über die Bundesstraße gewählt hätten.

Entspannung auf A40-Umleitungen - Überraschung für Straßen.NRW

„Auch uns hat es überrascht, wie wenig trotz der A40-Sperrung auf den Straßen des Reviers los war“, kommentierte Bernd Löchter, Sprecher von Straßen.NRW in Gelsenkirchen, nicht ohne sich etwas Eigenlob zu gönnen: Gute Öffentlichkeitsarbeit sei das gewesen. Es sei insgesamt weniger Verkehr über die A42 gerollt als an einem vergleichbaren Arbeitstag in den Sommerferien der Jahre zuvor, das sei schon erstaunlich.

Der Berufsverkehr auf der nun teilgelähmten A40 nehme in den Sommerferien zwar erfahrungsgemäß um 20 Prozent ab – aber wo sind die verbliebenen 80 Prozent der Autofahrer geblieben? Ein Rätsel. Auch für die Polizei, die mit Hubschraubern über dem Revier kreiste, um bei dem befürchteten Verkehrschaos den Überblick zu behalten.

Und so könnte man paradoxerweise zu der Feststellung kommen : Ohne den berühmt-berüchtigten Ruhrschnellweg geht alles viel besser. Wir pfeifen auf die A40!

Erfahrene Autofahrer bremsen jedoch die Euphorie. „Man sollte mal die Kirche im Dorf lassen und die echte Belastungsprobe abwarten“, schreibt ein Betroffener auf unserer Internetseite. Das Chaos komme spätestens mit dem Ende der Sommerferien.

„Das jetzt ist doch alles Kinderkram, denn in den Sommerferien stand man auch früher schon seltener. Ende August und im September kommt dann die Stunde der Wahrheit, und die wird anderes aussehen als das, was sich gerade zeigt“, schreibt der Skeptiker weiter.

Aber bis dahin ist es ja noch ein bisschen. Und solange stellen sich geplagte A 40-Benutzer die Weckzeit auf ein bisschen später ein und schlummern länger.

A40 Sperrung - fast staufrei

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