Essen. . Wer am Wochenende Fragen zur A40-Sperrung hatte, landete am „Bürgertelefon“ zu Hause bei Hans-Dieter Schmitz, Leiter des Amts für Straßen und Verkehr. Gerade mal 50 Bürger wählten die Servicenummer am Wochenende.

„Wir bauen für Sie“, diesen Satz auf den Schildern an der Autobahn 40 hat Hans-Dieter Schmitz, Leiter des Amts für Straßen und Verkehr, lange ersehnt. Seit Freitag ist es so weit: Nichts fährt mehr im Innenstadtbereich über die A40. Bevor es aber richtig los geht mit dem Stillstand, heißt es am Freitag für ihn erst einmal Party machen – auf der „Heisingen“. Denn aufs Schiff der „Weißen Flotte Baldeney“ hat OB Reinhard Paß die Stadtspitze, Vertreter der städtischen Töchter und der Politik, aber vor allem Journalisten geladen.

Denn es ist die traditionelle Pressefahrt der Stadt, bei der es Kontakte zu knüpfen und auszubauen gilt. Wo wir wieder beim Thema sind, denn gebaut wurde am Wochenende fleißig – an und auf der A40. So ist die Stadtwaldbrücke nun Geschichte; riesige Presslufthämmer haben sie dem Erdboden gleich gemacht. „Das ging schneller als geplant. Wir haben in der Nacht Pause gemacht, damit die Anwohner Ruhe haben“, sagt Schmitz, der nach der Schifffahrt rasch wieder an den Schreibtisch zurückkehrte – wegen der Bürger.

50 Bürger haben Fragen

Denn die haben am Samstag und Sonntag viele Fragen zur Vollsperrung. 50 rufen die 88 88 885 an und landeten beim Amtsleiter persönlich, der das Bürgertelefon auf seinen Privatanschluss umgeleitet hat. „Technisch ist das ja kein Problem. Und für die Bürger biete ich den Service gern an“, sagt Schmitz etwas enttäuscht, denn er hat mit deutlich mehr Anrufern gerechnet. „Es blieb ruhig – nicht nur am Telefon, sondern auch auf der Straße.“ Durch die Sperrung verursachte Störungen in der Stadt oder Staus auf den Ausweichautobahnen bleiben aus, bestätigt auch Walter Füth aus der Polizei-Leitstelle.

Am Bürgertelefon, das noch bis Freitag von 8 bis 16 Uhr geschaltet ist, geben Schmitz und seine Kollegen Auskunft zur aktuellen Verkehrssituation, freien und gesperrten Auffahrten und allem, was sich rund um die Helbing-Brücken abspielt. „Meist rufen ältere Leute an und viele von auswärts, die sich in der Stadt nicht auskennen“, so der Amtsleiter. Ab und an würden Bürger sogar Tipps geben, wo weitere Umleitungen möglich seien. Andere riefen an, um sich über den Baustaub zu beschweren. Eine Seniorin habe Schmitz über die A52 und die Ruhrallee nach Huttrop gelotst. Und auch einer Flugbegleiterin, die Sorge hatte, ih­ren Jet zu verpassen, geholfen. „In erster Linie wollen sie wissen, wie viel Zeit sie zusätzlich in Kauf nehmen müssen, und ob sie besser einen Bogen um Essen machen sollten.“

Um sich einen Überblick zu verschaffen, schickt Schmitz heute seinen zuständigen Abteilungsleiter in die Luft. „Im Helikopter. Er soll gucken, wie sich der Verkehr entwickelt, ob und wo es Probleme gibt.“ Denn ab dem frühen Morgen rollt wieder der Berufsverkehr über die Straßen – nur eben nicht über die A40, Höhe Innenstadt Essen. „Aber ich bin mir sicher, dass alles klappt. Wir sind gut vorbereitet.“

Umsteigen statt Stau

Wer sich Staus auf innerstädtischen Umleitungsstrecken sowie der A52 und der A42 ersparen will, kann für die Dauer der Vollsperrung seinen fahrbaren Untersatz einfach wechseln: Die Essener Verkehrs-AG (Evag) bietet das „A40-Umsteiger-Ticket“ an, ein Test-Abo, das wahlweise als Ticket2000, Ticket1000, YoungTicketPLUS oder BärenTicket und in fünf Preisstufen erhältlich ist. Damit ist man ab 1,96 Euro pro Tag (Beispiel Ticket2000, Preisstufe A2) mobil unterwegs und spart durch den günstigeren Abotarif. Mehr In­fos gibt’s in den Evag-Kundencentern und auf: www.evag.de