Bottrop. . Das neue Büro- und Geschäftshaus an der Hochstraße erfüllt schon jetzt die verschärfte Energieeinsparverordnung. Dadurch sinken die Energiekosten für die Mieter und der Eigentümer sichert die langfristige Vermietbarkeit. Dafür steigen allerdings beim Bau zunächst die Kosten.
„Wir haben Herrn Stadtmann inspiriert, etwas zu bauen, was auch in den Kontext Innovation City gehört.“ So selbstbewusst stellt Innovation-City-Geschäftsführer Details zum großen Neubau an der Hochstraße vor.
Wie berichtet, lässt Apotheker Peter Stadtmann dort ein Büro- und Geschäftshaus bauen. Die Innovation-City-Gesellschaft begleitet den Bau, um zu zeigen, dass sie im Baubereich sehr viel für Klimaschutz tun kann. Den Bauherren haben sie bereits überzeugt. „Ich bin total beeindruckt davon, was alles möglich ist“, sagt Stadtmann selbst. Der Vorteil für ihn: Ein Teil der Baufinanzierung kann so über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) abgewickelt werden.
Was für Architekt Wolfgang Strelzig besonders wichtig ist: „Wir erfüllen bereits jetzt die Voraussetzung an den Wärmeschutz der verschärften Energieeinsparverordnung 2016.“ Möglich sei das durch die Verwendung mordernster Haustechnik. Geheizt wird mit Fernwärme, hinzu kommen elf separate Lüftungsanlagen, damit jede Einheit die Einstellung für sich regeln kann.
Die langfristige Sichtweise ist wichtig
Energiekosten von 20 bis 30 Cent pro Quadratmeter und Monat müssten die Mieter am Ende wohl aufbringen, schätzt Architekt Michael Klump. Bei konventionellen Bauten rechne man mit etwa 1,20 Euro. Einen „niedrigen zweistelligen Millionenbetrag“ investiere er nun in der Innenstadt, so Stadtmann. Klump schätzt die Mehrkosten für diesen Energieeffizienz-Standard auf etwa 20 bis 30 Prozent. Dem gegenüber stünden jedoch die steigenden Energiekosten. Deshalb sei für Bauherren die „langfristige Sichtweise“ wichtig, wirbt Drescher. In seinen Augen stelle Stadtmann so die nachhaltige Vermietbarkeit seiner Immobilie sicher.
Das Kaufhaus Woolworth kommt neu hinzu
Tatsächlich, so berichtet Wolfgang Strelzig, seien inzwischen alle Flächen in dem Haus vermietet – und das sind immerhin 4000 Quadratmeter. In die Ladenlokale im Untergeschoss ziehen - wie berichtet - der Optiker Fielmann, die Buchhandlung Erlenkämper und das Reformhaus Bacher wieder ein. Neu hinzu kommt das Kaufhaus Woolworth. In die Praxisräume ziehen ein Zahnarzt und Therapeuten ein, außerdem erweitern die Neurologen, die über dem Immobiliencenter der Sparkasse sitzen, ihre Praxis in den Neubau.
„Die gusseisernen Säulen bauen wir wieder ein“
Tatsächlich ist es nur ein Neubau, doch Auflage der Stadt sei es gewesen, die einzelnen Parzellen erkennbar zu lassen, so Strelzig. Deshalb auch die kleinteilige Fassade, zumal man die Gründerzeitfassade des Fielmann-Hauses wieder aufbauen will. „Bei den Abrissarbeiten haben wir an dem Haus originale gusseiserne Säulen gefunden. Die haben wir eingelagert und bauen sie wieder mit ein“, so Strelzig. Aktuell laufen die Vorbereitungen zur Betonierung der Bodenplatte, Ende 2015 soll das Gebäude fertig sein.