Bottrop. . „Nachbarschaften machen Klimaschutz“ – so heißt das Programm, mit dem sich die Stadt um Fördergelder des Bundes aus dem Programm „Nationale Projekte des Städtebaus“ beworben hat. Von einer erfolgreichen Bewerbung könnte die Siedlung Rheinbaben profitieren.

50 Millionen Euro stellt das Bundesbauministerium insgesamt zur Verfügung. In Bottrop hofft man, davon rund 2,9 Millionen Euro abzubekommen. Ein entsprechender Antrag ist gemeinsam mit Innovation City eingereicht worden. Rund 320 000 Euro Eigenanteil müsste die Stadt übernehmen.

Das Projekt in der Rheinbabensiedlung besitzt drei Handlungsfelder: Städtebau, Energie und Freiraum. Mit dem Projekt „Nachbarschaften machen Klimaschutz“ will die Stadt vor allem Hausbesitzer für den klimagerechten Stadtumbau gewinnen. Sie könnten auch direkt profitieren. Etwa beim Aufbau von Nahwärmenetzen, in denen kleine Anlagen mit Krafwärmekopplung laufen. Dafür sind im Projektantrag 945 500 Euro veranschlagt.

Die Idee ist, mittels Mikro-KWK-Anlagen mehrere Häuser mit Energie zu versorgen, so Klaus Müller vom Innovation City-Projektbüro. So könnten bis zu vier Reihenhäuser von einer Anlage profitieren. Die Kosten für eine KWK-Anlage lägen bei rund 27 000 Euro, die Hausbesitzer könnten einen Zuschuss von 10 000 Euro erhalten.

Private Freiflächen

Es geht in dem Projekt aber auch „um die Integration privater Freiflächen in das Freiraumsystem des Quartiers“. Im Klartext: Privatleute geben Teile ihrer Gärten ab, die dem öffentlichen Grün etwa rund um den Kirchschemmsbach zugeschlagen werden. Außerdem soll sich das Projekt der energetischen Sanierung insbesondere denkmalgeschützten Häusern widmen.

Der Bund fordert einen Durchführungsbeschluss von der Stadt. Daher wird am Donnerstag in der Sitzung des Planungsausschusses das Thema beraten. Die Verwaltung empfiehlt einen entsprechenden Beschluss, „um diese herausragende Chance der Investitionsförderung in erheblicher finanzieller Dimension zu nutzen“. Das wäre dann die Aufgabe des Rats im November.

Müller geht davon aus, dass sich zahlreiche Städte um die Fördergelder bewerben. Gefördert werden Kommunen, „die gute Ideen für die Zukunft ihrer Stadt haben oder städtebauliche Aufgaben mit nationaler Relevanz umsetzen.“

Weil die Ansätze in dem Bottroper Projekt Modellcharakter besitzen, sieht Müller die gestellte Bedingung erfüllt. Er verweist zudem auf Innovation City, das als Stadtumbauprojekt national großes Echo auslöst, zuletzt etwa Mitte September auf dem Bundeskongress „Nationale Stadtentwicklungspolitik“ auf Zollverein.